Dankbarkeit in Zeiten des Klimawandels

Ein Klimaaktionstag einmal anders

 

Statt zusammen mit mehr als 500.000 engagierten Bürgerinnen und Bürgern in der gesamten Welt für effektiven Klimaschutz zu demonstrieren, feierte ich heute die Investur einer Freundin in ihre neue Gemeinde.

 

Das Thema war aus dem 1. Tessalonicher

"Seid allezeit fröhlich;

Betet ohne Unterlass;

Seid dankbar in allen Dingen."

 

Na super, das ist ja ein (un)passendes Thema für den heutigen Tag!, dachte ich mir. Einem Tag, an dem Menschen auf der ganzen Welt den Politikern die Dramatik des Klimwandels verdeutlichen. Dankbarkeit sollen wir haben - wofür? Fröhlich sein - weswegen? Und wer glaubt schon an die Kraft des Gebetes?

Dieser Aufruf von Paulus an die Tessalonicher klang in meinen Ohren zunächst nach oberflächlichem Gut-Glauben, nach Menschen, die willig alles mitmachen ohne selbst zu denken. Aber lässt man sich darauf ein, etwas tiefer über diesen Brief nachzudenken, dann erscheint er wunderbar beruhigend.

 

Denn ohne Fröhlichkeit im Herzen, ohne den Optimismus, etwas bewirken zu können und ohne Liebe und Dankbarkeit für das, was wir schon haben und für das, was wir bewirken wollen, werden wir nicht viel erreichen. Denn woher sollen die Kraft und die Überzeugung für die notwendigen Veränderungen kommen? Und ohne sich die eigenen Intentionen und Ziele bewusst zu machen (beten) wird man ebenfalls nicht ans Ziel gelangen.

 

Vielleicht könnten wir tatsächlich erfolgreicher sein in unseren Bemühungen für effektiven Klimaschutz, wenn wir uns zunächst dankbar auf das besinnen was wir haben, bevor wir zu viel mit dem hadern, was wir nicht haben. Wenn wir aus dem Positiven heraus agieren und mit Fröhlichkeit auf eine unendlich vielfältige Zukunft schauen, die sich ergeben wird, wenn wir erfolgreich sind. Wenn wir mit Freude und Dankbarkeit die Gelegenheit ergreifen, unsere eigene Zukunft mitzugestalten.

 

In allem Anfang steckt ein Zauber, schrieb Herrmann Hesse. Diesen Zauber gemeinsam zu gestalten und zu erleben, das erzeugt Freude, Lust und Dankbarkeit, die ansteckend werden, so dass immer mehr Menschen teilhaben wollen.

 

Und so werden wir die Transformation zu einer nachhaltigeren Gesellschaft schaffen. Mit viel Freude und Dankbarkeit für und Nachsinnen über das, was wir erreichen wollen und auch erreichen können.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Markus Vogt (Montag, 22 September 2014 08:38)

    Ja, die Kunst, Sorgen, Ängste und Leiderfahrungen ernst zu nehmen und doch zugleich die Freude als Grundstimmung icht zu verlieren, ist gerade für den Klimaschutz eine entscheidende Herausforderung und notwendige Erfolgsbedingung für die Umweltpädagogik.