Klimaaktivist Bill McKibben erhält alternativen Nobelpreis

Bill McKibben
Bill McKibben

Was für ein wunderbares, wichtiges Zeichen: Bill McKibben erhält den alternativen Nobelpreis - und mit ihm all diejenigen, die sich seit Jahren für den Klimaschutz einsetzen.

 

Den Namen Bill McKibben kennen wahrscheinlich die wenigsten hier in Deutschland, genauso wenig wie die Zahl 350. Beides steht für weltweiten Klimaschutz; für Klimagerechtigeit, für Glauben an unsere Möglichkeiten; für unendliche Geduld und Einfühlungsvermögen; für einen nie aufhörenden Tatendrang und für Bescheidenheit und Überzeugungskraft. 

Bill McKibben bei GreenCity e.V. in München, 2009
Bill McKibben bei GreenCity e.V. in München, 2009

Bill gründete vor 8 Jahren 350.org, eine kleine Gruppe von Studenten aus Vermont, die es schafften, innerhalb kürzester Zeit Aktionen zum Klimaschutz erst USA-weit und dann weltweit zu organisieren. Die Idee eines jährlichen globale Klimaaktionstag, der auch wieder letzten Sonntag stattgefunden hat, entspringt den globalen Aktionen von 350.org in Kooperation mit anderen Organisationen. Bill McKibben war 2009 auf Einladung von Dr. Winter in München - eine Begegnung mit einem einzigartigen Menschen, die vielen unvergesslich geblieben ist (wir berichteten im Clean Energy Project).

 

Der Name 350.org begründet sich auf der Forschung des früheren Direktors des Goddard Institute for Space Studies, Jim Hansen, der zeigen konnte, dass unser Klima nur dann langfristig stabil bleiben kann, wenn die globale CO2 Konzentration unterhalb von 350 ppm (parts per million) bleibt. Heute liegt diese Konzentration bei 397 ppm, also weit oberhalb dem akzeptablen Wert.

Da sich effektive Maßnahmen zum Klimaschutz trotz allem besseren Wissen und Gewissen viel zu langsam entwickeln, und die Anzeichen einer kommenden Klimakatastrophe immer stärker werden, begann McKibben im letzten Jahr eine "Do The Math" Tour, auf der er die einfachen Zusammenhänge zwischen fossilen Energien und Klimawandel eindringlich kommunizierte. Als Konsequenz aus seinen Überlegungen entstand die Divestment Kampagne "Go Fossil Free" - entzieht der fossilen Industrie eure Gelder! - der sich schon viele Universitäten, Kirchen und Firmen angeschlossen haben. Darüber berichteten wir letztes Jahr im Forum Nachhaltig Wirtschaften.

 

Nun also wird die Arbeit von Bill McKibben mit dem alternativen Nobelpreis geehrt. Es ist typisch Bill, dass er auf meine Frage hin, wie er sich nun fühlt, meint: "I feel a little singled out, for an honor that belongs properly to a beautiful, sprawling movement. But I hope it will help inspire people to keep marching!" Sehen Sie auch Bills kurzes Movie auf Youtube, in dem er sich bei allen Mitstreitern bedankt.

 

Machen wir Bill und uns allen den Gefallen, und setzen uns gemeinsam noch stärker für effektiven Klimaschutz ein - es ist eine einmalige Möglichkeit unsere Zukunft aktiv mitzugestalten. Lasst euch dazu inspirieren von diesem kurzen Film über den People´s Climate March und diesem Photo Essay vom 21.9.2014.

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Sophia Engel (Donnerstag, 25 September 2014 10:09)

    Eine gute Nachricht - vielen Dank! Und eine inspirierende Persönlichkeit.

  • #2

    wltesten (Donnerstag, 25 September 2014 12:22)

    Ja, und besonders positiv sind die Nachrichten von mehr und mehr Initiativen und Menschen, die sich der Fossil Free Initiative anschliessen. Hier eine kurze Ansprache von Desmond Tutu, der dazu aufruft, der fossilen Industrie die Gelder zu entziehen.
    https://www.youtube.com/watch?v=rlh_ptOljkg&feature=youtu.be

  • #3

    wltesten (Freitag, 26 September 2014 07:59)

    Der Artikel, der 350 in einen einfach nachvollziehbaren Rahmen gestellt hat, wurde genau vor 5 Jahren in Nature von Johan Rockström publiziert:
    http://steadystate.org/wp-content/uploads/2009/12/Rockstrom_Nature_Boundaries.pdf