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Ein Brief an Bundeskanzler Scholz

Wolli und Richi: Hungernde für Ehrlichkeit. Bildquelle: Webseite (https://hungern-bis-ihr-ehrlich-seid.de/)
Wolli und Richi: Hungernde für Ehrlichkeit. Bildquelle: Webseite (https://hungern-bis-ihr-ehrlich-seid.de/)

Zwei Menschen hungern dafür, dass die Regierung ehrlich anspricht, wie dringend effektiver Klimaschutz ist. Sie sind willens, dafür zum Äußersten zu gehen. Wir "Zuschauer" sind angehalten, dem Bundeskanzler zu schreiben, um ihn auf das Anliegenden der für-Ehrlichkeit-Hungernden anzusprechen. Hier ist mein Brief. Schreibst Du auch?

 

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Scholz,

 

in einem Artikel in der Augsburger Allgemeinen steht:

Kanzler Scholz mache es aber Sorgen, wenn Menschen in den Hungerstreik träten. "Das ist natürlich grundsätzlich eine Form, die sozusagen selbst gewählt wird, aber sie birgt eben auch erhebliche gesundheitliche Risiken."

 

Wenn Sie sich sorgen, dann sollten Sie wissen, dass allein Sie die Möglichkeit haben, uns allen die tiefe Sorge um Wolli und Richi - die beiden Ingenieure aus München und Potsdam - zu nehmen: Indem Sie in einer Regierungserklärung die klimawissenschaftlichen Fakten klar und ehrlich beschreiben:

 

1. Der Fortbestand der menschlichen Zivilisation ist durch die Klimakatastrophe extrem gefährdet.

 

2. Der CO₂-Gehalt in der Luft ist viel zu hoch (420 ppm). Der Weltklimarat zeigt einen Weg (SSP1-1.9 “1,5°-Pfad”), mit dem die Menschheit die beste Überlebenschance hat. Dieser Pfad hat einen Zielwert von 350 ppm (bis zum Jahr 2150). Das bedeutet, es sind bereits jetzt hunderte Gigatonnen zu viel CO₂ in der Luft.

 

3. Wir müssen jetzt, wenn auch mit Jahren Verspätung, radikal umsteuern.

 

Bei Corona wurde auch klar gesagt, dass Gefahr in Verzug ist und wir uns daher sofort radikal einschränken müssen. So wurde geholfen, viele Todesfälle zu vermeiden (auch wenn einige Maßnahmen, vor allem für Kinder, extrem schwierig waren).

 

Die gleiche Ehrlichkeit und Radikalität benötigen wir auch als Antwort auf die drohende globale Klimakatastrophe. Millarden von Menschenleben sind bedroht. Die Menschen müssen endlich verstehen, dass wir in großer Gefahr sind; und dass wir, wenn wir endlich entsprechend handeln, noch die Möglichkeit haben, das Schlimmste zu vermeiden. Diese Ehrlichkeit fehlt bisher. Es wird sogar oft gegenteilig gehandelt - Ausbau von Straßen, Freude an der Zunahme von Fluggästen und bei Zunahme der "Konsumlaune" – in Zeiten, in denen wir dringend weniger Ressourcen und Energie verbrauchen sollten. Eine solche Politik ist inkonsequent und gibt den Anschein, als gäbe es kein gewaltiges Problem. Ich nehme an, auch deswegen fühlen sich weiterhin viele Menschen nicht motiviert zu handeln.

 

Sie können das ändern, Herr Bundeskanzler. Sie haben die Möglichkeit, mutig und ehrlich voranzugehen und das klar anzusprechen, was vor uns liegt und was notwendig ist.

 

Bitte seien Sie mutig. Seien Sie ehrlich.
Sie könnten das Leben von Wolli und Richi retten – und mithelfen, das leben von Milliarden von Menschen zu bewahren.
Sie könnten der Klimakanzler werden, den Sie uns versprochen haben.

 

Danke.

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Für uns gestorben

Eine Predigt am Karfreitag von dem evangelischen Pfarrer Karl Mehl.

 

30. Januar im Jahr 1948

In Indien stirbt Mahatma Gandhi, ermordet von einem nationalistischen Hindu.

 

Für uns gestorben.

 

Oder genauer: Für die Menschen, die durch die britische Kolonialherrschaft unterdrückt, beherrscht, ihres Selbstbestimmungsrechts beraubt wurden. Für die Menschen, die Religion als Legitimation betrachten für Gewalt, Vertreibung, Mord.
Für sie gestorben – und damit auch für uns, die wir dies als Herzensanliegen leben wollen.
Durch ihn und seine Weggenossen konnte das Joch der britischen Herrschaft abgeschüttelt werden. Die Spaltung zwischen Hindus und Muslimen zu überwinden gelang ihm nicht.
Und in all dem geleitet vom Gedanken der Satygraha, „Kraft des Guten“, friedlich und gewaltlos und doch kraftvoll. Der Salzmarsch, Hungerstreik, ziviler Widerstand.


Für uns gestorben.

4. April im Jahr 1968


In Memphis/Tenessee in den USA wird Martin Luther King auf dem Balkon eines Motels von einem Rassisten erschossen, vermutlich mit einer Vorahnung, dass ein Attentat auf ihn bevorsteht.


Für uns gestorben.


Oder genauer: Für die Menschen, die damals wie heute wegen ihrer Hautfarbe, ihres Aussehens, ihrer Herkunft diskriminiert und entrechtet werden.

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Jenga - das Spiel mit den Kipp-Punkten

Foto aus: https://i2.wp.com/www.themantic-education.com/ibpsych/wp-content/uploads/sites/3/2018/09/jenga.jpg?fit=906%2C906&ssl=1
Foto aus: https://i2.wp.com/www.themantic-education.com/ibpsych/wp-content/uploads/sites/3/2018/09/jenga.jpg?fit=906%2C906&ssl=1

Kennen Sie Jenga?
Dieses schöne Spiel,
Viele viele Holzklötzchen,
liebevoll gestapelt zu einem hohen Turm,
und dann reihum darf jeder ein Klötzchen rausziehen,
ein Klötzchen weniger, kein Problem,
noch eines, auch kein Problem,
und noch eins und noch eins und noch eins,
noch hält der Turm,
es geht weiter und weiter,
der Turm beginnt zu wackeln,
die Spannung steigt,
wo kann noch ein Klötzchen weg,
ohne dass der Turm zusammenbricht,

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Unser Jahres-Newsletter 2023

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Ich bin so frei

Ich Mensch, endlich frei.

 

Frei gemacht, freigestrampelt, emanzipiert,

hochgeklettert, auf der Leiter der Evolution,

hochgearbeitet die Stufen der Hochkultur.

 

Endlich frei

 

nicht mehr gegängelt von den Marionettenfäden der Instinkte

nicht mehr angebunden an enge Biotope.

 

Endlich frei.

 

Durch die Sprache, die ich forme,

nicht mehr nur gen-programmiertes Grunzen und Piepen und Bellen.

 

Endlich frei.

 

Statt mich anzupassen an Hitze, Kälte, Klima und Umgebung,

mache ich passend, was nicht passt.
Ich heize oder kühle, ich baue und betoniere,
ich forme was mich umgibt, so wie´s mir passt.

 

Ich bin so frei.

 

Mit Hirn und Händen trete ich an zum Kampf gegen den Feind Natur,

hol raus was die Erde hergibt,

ebne was sich in den Weg stellt,

und wohin mich meine Füße nicht tragen,

dahin lasse ich mich fahren und fliegen – von Maschinen gesteuert,
von Energie befeuert.

 

Endlich frei.

 

Nicht so schnell wie eine Gazelle? – egal: ich erfinde die Schnelle.

Nicht so feinsinnig wie ein Hund? - egal: Geschmacksverstärker helfen meinen

Sinnen auf die Sprünge.

Nicht so scharfsichtig wie ein Adler? - egal: ich ersinne Teleskop und Mikroskop.

Kein Gehör wie die Fledermaus? -: leise, laut? Egal!

Es lässt sich alles regeln.

 

Endlich frei.

 

Endlich aufrecht der Gang, frei von den Fesseln der Natur,

die Umwelt beherrscht, die Erde erobert, Fahnen aufgepflanzt und Zäune gesetzt.

 

Und jetzt: Alles meins – ich bin so frei.

 

Und jetzt: in der Freiheit - verloren,
in der Freiheit - gefangen, gefesselt vom „meins“.

Geknebelt vom Mehrhabenmüssen, Mehrverdienenmüssen, Mehrerleben müssen.

 

Nicht die Freiheit die ich meine, nicht die Freiheit, die ich ersehne.

Traurige Freiheit: Hier ich – und da die Welt.

 

So strecke ich der Welt meine Hände aus.

Nicht die Fäuste.

Will sie fühlen und spüren und genießen.

Nicht mehr kämpfen.

 

Nicht gegen die Natur, sondern mit ihr.

Nicht gegen meine Natur, sondern im Einklang mit mir.

 

Ich ahne: So wäre ich frei, wahrhaft frei.

Frei im Verbundensein, frei im Lebendigsein,

frei in der Hinwendung zu allem Sein.

 

Ich bin da,

In der Welt und mit der Welt und für die Welt.

Ich bin so frei.

 

@Karl Mehl

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Die Politik hat den Ernst der Lage nicht begriffen

Plakat für Demonstration am 14.1.2023 in Lüzerath. Aufgenommen im Zug aus Köln von Maiken Winter
Plakat für Demonstration am 14.1.2023 in Lüzerath. Aufgenommen im Zug aus Köln von Maiken Winter

Gemeinsame Erklärung von Wissenschaftlern, Autoren, Politikern, Klimaaktivisten und Bürgerrechtlern zur gewaltsamen Räumung von Lützerath

 

 Schon die ersten Tage des Jahres erinnerten uns daran, dass 2023 viel auf dem Spiel steht. Bei sommerlichen Temperaturen zu Silvester und einem bisher etwa 10 Grad zu warmen Januar hat jeder empfindende und denkende Mensch mittlerweile das mulmige Gefühl, dass wir ganz bestimmt keine 20 Jahre Zeit mehr haben um die Klimakatastrophe noch zu verhindern.

 

Doch die Stimmen des fossilen „Weiter so!“ sind noch viel zu laut in der Gesellschaft und die Macht der Fossillobby scheint ungebrochen.

 

Es macht uns fassungslos, dass sich die Politik entgegen der wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Klimakatastrophe für die Zerstörung des Dorfes Lützerath und weitere Braunkohleverstromung entschieden hat. Lützerath ist ein Beleg dafür, wie wenig ernst die Politik den Klimaschutz und ihre eigenen Gesetze nimmt.

 

Am 24. Juni 2021 wurde ein neues Bundesklimaschutzgesetz verabschiedet. Zweck dieses Gesetzes ist „die Erfüllung der nationalen Klimaschutzziele sowie die Einhaltung der europäischen Zielvorgaben zu gewährleisten. Grundlage bildet die Verpflichtung nach dem Übereinkommen von Paris aufgrund der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen. Danach soll der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter zwei Grad Celsius und möglichst auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden, um die Auswirkungen des weltweiten Klimawandels so gering wie möglich zu halten.“ (Bundes-Klimaschutzgesetz, Gesetze und Verordnungen, BMUV, 2021).

 

Der „Expertenrat für Klimafragen“ dessen Mitglieder von der Bundesregierung ernannt werden stellt fest, dass eine „sehr große Lücke“ zu den Zielen des Klimaschutzgesetzes besteht, dessen erlaubte Restemissionen sogar auf mindestens 2 Grad Erderwärmung hinauslaufen würden. Doch auch diese ungenügenden Verpflichtungen werden nicht eingehalten. https://www.expertenrat-klima.de/content/uploads/2022/11/ERK2022_Zweijahresgutachten.pdf

 

Wir sind weiter völlig ungebremst in Richtung Klimakatastrophe unterwegs. Laut einer aktuellen Studie der Weltmeteorologieorganisation WMO, könnte eine Erderwärmung von 1,5 Grad bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre erreicht sein und damit eine eskalierende Klimakettenreaktion drohen.

 

Eine brandaktuelle Studie namhafter Klimawissenschaftler mit dem Titel „Klima-Endspiel“ (2022) verweist auf die bisherige Vernachlässigung und Unterschätzung von Kipppunkten im Klima- und Erdsystem und auf eine bisher viel zu optimistische Einschätzung von Risiken.

 

Eine schnelle Erderwärmung von 3 Grad gefährdet möglicherweise bereits das Überleben der Menschheit (siehe: Klimakrise: Was passiert bei drei Grad Erderwärmung?, Spektrum der Wissenschaften). https://www.spektrum.de/news/klimakrise-was-passiert-bei-drei-grad-erderwaermung/2044870

 

Wird die Kohle unter den Garzweiler-Dörfern verbrannt, sind die Pariser Klimaziele für Deutschland nicht einzuhalten. Der 2030-„Kompromiss“ mit RWE bedeutet nur, dass die gleiche Menge Kohle früher verheizt ist.

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Offener Brief an Herrn Dobrindt

Wohin soll der Weg gehen? (c) Maiken Winter
Wohin soll der Weg gehen? (c) Maiken Winter

 

Sehr geehrter Herr Dobrindt,
 
in den letzten Jahren hatte ich mehrmals die Ehre, mit Ihnen persönlich zu sprechen. Mein Thema: die Klimakrise und insbesondere die klimatischen Kipp-Punkte. Sie erschienen mir aufgeschlossen, beindruckt, ja sogar ein wenig besorgt. Ich hatte das Gefühl, meine Botschaft wäre angekommen. Aber leider ist das nicht der Fall. War ich etwa nicht klar genug, nicht eindringlich genug? Oder haben Sie nur geduldig zugehört und sich Ihren Teil gedacht?
 
Ihre Reaktion auf die engagierten Menschen der "Letzten Generation" lässt mich befürchten, dass Sie die Dringlichkeit nach wie vor nicht verstehen oder verstehen wollen. Statt Verkehrspolitik grundsätzlich umzudenken, vertreten Sie das „Weiter so!“ Statt den Aktivisten zuzuhören und wirklich verstehen zu wollen, kriminalisieren sie diese Menschen.
 
Sie sagten, Proteste sollten sich im legalen Rahmen halten – aber was haben diese Proteste gebracht? Die Vielzahl an Aktionen, die bisher durchgeführt wurden, haben nicht die erhoffte Wirkung gezeigt – das notwendige und sofortige Umlenken.
Friedlicher Widerstand ist ein Mittel, das schon mehrmals in der Geschichte sehr hilfreich war, um dringend notwendige Änderungen voranzutreiben.Und dieser ist nun notwendig.
 
Dass Sie die Aktivisten, die sich für unser Überleben einsetzen, mit Terroristen der RAF vergleichen, zeigt, dass Sie weiterhin die Dringlichkeit effektiven Klimaschutzes ignorieren.
 
Zum Glück verstehen inzwischen einige Richter, dass die Aktivisten nicht verwerflich handeln, sondern in berechtigter Weise auf den Klima-Notstand hinweisen. Irgendwann werden auch Sie das verstehen. Aber dann wird es zu spät sein.
 
Sie behaupten, Klimaaktivisten nehmen billigend die Gefährdung von Menschenleben in Kauf. Das ist schlicht nicht wahr. Es geht den Aktivisten ja gerade um den Erhalt der Menschenleben auf der ganzen Welt. Wenn durch einen schrecklichen Unfall eine Radlerin stirbt, dann ist das vor allem entsetzlich. Genauso entsetzlich wie alle tödlichen Verkehrsunfälle. Bei keinem dieser Unfälle habe ich je einen Aufschrei der Presse und Politiker gehört, dass die Autofahrer, die ja Staus mit verursachen, am Tod eines Menschen verantwortlich wären.
 
Man darf ein tragisches Unglück nicht für seine eigenen Zwecke instrumentalisieren. Und genau das tun Sie, Herr Dobrindt.
 
Was mich betrifft: Ich werde die friedlichen Aktionen der letzten Generation weiter unterstützen.
 
Übrigens, Ihre Rede von einer „Klima-RAF“ ist nichts anderes als Hetze. Damit haben Sie gute Chancen, ein zweites Mal mit dem „Unwort des Jahres“ geehrt zu werden.
 
Mit freundlichem Gruß,
 
Dr. Maiken Winter
Kreisrätin in Weilheim-Schongau und Gemeinderätin in Raisting

 

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Aus Liebe für den Planeten in den zivilen Ungehorsam

Ausgetrocknetes Maisfeld am Rhein, (c) Maiken Winter
Ausgetrocknetes Maisfeld am Rhein, (c) Maiken Winter

Am 16.9. fand eine Gerichts-verhandlung am Amtsgericht München gegen drei junge AktivistInnen der letzten Generation statt. Alle drei gaben sehr starke, bewegende Statements ab. Hier das Eröffnungs-Statement von Annina Oberrenner:

 

"Jeder Mensch in Deutschland kann aus seriösen Quellen recherchieren, dass aufgrund des menschengemachten Klimawandels, also der hohen Konzentration von Treibhausgasen in der

Atmosphäre, die Oberflächentemperatur der Erde immer weiter steigt, seit 1880 bis jetzt schon um 1,1 Grad.

 

Dass wir ein Problem haben, ist fast allen bekannt. Wetterextreme, Waldbrände, Dürren, Hitzetote, Flutopfer, Flüchtlingsmassen, Wasserknappheit, Erdüberlastung, Kipppunkte, Ende der menschlichen Zivilisation, Vermisste, Verletzte, Tote. Das sind alles Worte, die uns allen ständig begegnen. Und statt dass ich die Augen davor verschließe, will ich die Tatsache anerkennen, dass wir uns in einem Klimanotstand befinden und angemessen handeln; ich halte es für meine Pflicht, dagegen anzukämpfen.

 

Mit Fridays for Future waren über 1,5 Millionen Menschen in Deutschland auf der Straße, um für den Schutz unseres Lebensraumes und Klimagerechtigkeit zu demonstrieren.

Trotzdem gab es keine Kursänderung der Bundesregierung, es wurden keine der Dringlichkeit des Themas entsprechenden Maßnahmen beschlossen.

 

Was macht das mit mir?

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Wir brauchen zivilen Ungehorsam

Demonstrationen reichen nicht mehr aus. (c) Maiken Winter
Demonstrationen reichen nicht mehr aus. (c) Maiken Winter

Hier das Eröffnungs-Statement von Sarah Lodenhofer beim Gerichtsprozess in München:

 

Bisher hat sich Deutschland bereits um 1,6 Grad erhitzt und wir alle sehen jetzt schon, wie unsere Flüsse austrocknen, wie unsere Wälder brennen und wie jedes Jahr allein in Deutschland tausende Menschen an Hitze sterben. Auch Infektionskrankheiten werden immer wahrscheinlicher und daher ist die Corona Pandemie für meine Generation nur ein Vorgeschmack auf das, was uns in Zukunft noch erwartet.

 

Schon seit Jahren verlieren Menschen im globalen Süden ihre Lebensgrundlage. In Madagaskar Äthiopien, Somalia, Kenia, Nigeria und so vielen weiteren hungern, dürsten und fliehen Menschen, weil wir, die Industriestaaten, die Klimakrise immer weiter antreiben.

 

Seit ich das im Kindesalter verstanden habe, haben mich Schuldgefühle geplagt:

Wie kann ich, wie können wir alle, unseren Wohlstand genießen, wenn wir doch wissen auf wessen Rücken er entstanden ist und dass er durch Ausbeutung aufrechterhalten wird. Auch in meiner Arbeit in der Jugendhilfe bin ich immer wieder auf Kinder getroffen, die wegen der Klimakrise unter Schuldgefühlen und Zukunftsängsten leiden.

 

Unsere ganze Generation plagen wissenschaftlich begründete und gerechtfertigte Ängste: 45% von befragten Jugendlichen in einer Studie der University of Bath gaben an, dass Klimaangst ihren Alltag bestimme; die Hälfte der jungen Frauen haben aus diesem Grund Angst davor, Kinder zu bekommen. Mit aller Kraft habe ich also von klein auf versucht, so wenig Emissionen wie möglich zu verursachen, habe mich eingeschränkt und verzichtet. Bis ich irgendwann verstanden habe, und wir alle müssen das unbedingt verstehen: Egal wie wenig ich verbrauche, es rettet niemanden, solange Konzerne wie RWE immer weiter in fossile Energien investieren.

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Verzweiflung, Wut und Trauer

Luca Thomas im Gespräch mit den Medien nach der Gerichtsverhandlung (c) Maiken Winter
Luca Thomas im Gespräch mit den Medien nach der Gerichtsverhandlung (c) Maiken Winter

Das Statement von Luca Thomas bei der Gerichtsverhandlung in München am 16.9.2022

 

"Viele Menschen halten unsere Aktionen für überzogen, für zu extrem oder sogar für gefährlich. Dabei ist der Status Quo extrem gefährlich und die möglichen negativen Folgen unserer Aktionen stehen in keinem Verhältnis zu den möglichen negativen Folgen der Klimakatastrophe.

 

Dazu muss man verstehen, in was für einer Welt wir eigentlich leben:

 

Die Klimakatastrophe bedroht schon heute die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen. Beispiele aus letzter Zeit kennen Sie:

  • Die katastrophale Überschwemmung im Ahrtal im Sommer 2021, die 180 Menschen das Leben kostete.
  • Die Dürre in Madagaskar und Ostafrika hat bisher über 500.000 Tote verursacht.
  • Duch Überschwemmungen im April in Südafrika sind über 450 Menschen gestorben.
  • Die Hitzewelle in Europa verursachte diesen Sommer Ernteverluste, ausgetrocknete Böden und schlimme Waldbrände; Zehntausende Menschen mussten evakuiert werden, in Spanien und Portugal gab es mehr als 1500 Hitzetote.
  • In China gab es diesen Sommer die längste und schlimmste Hitzewelle seit Beginn der Wetteraufzeichnungen; auch hier gibt es Ernteausfälle durch Dürre.
  • Gleichzeitig laufen Kohlekraftwerke auf Hochtouren, weil die Energieproduktion durch Wasserkraft eingebrochen ist.
  • knapp 350 Millionen Menschen in der Sahelzone haben nicht genug zu Essen; diese Hungerkrise wird durch den Klimawandel verschärft.
  • Und natürlich die gigantischen Überschwemmungen in Pakistan, von denen 30 Millionen Menschen betroffen sind.

Wetterextreme gab es zwar schon immer, aber die Steigerung der Frequenz und Stärke ist eindeutig durch den Klimakollaps ausgelöst. Vermeintliche Extremereignisse oder „Jahrhundertsommer“ werden in Zukunft zur Normalität werden. All das passiert schon heute bei „nur“ 1,1° C Erderwärmung und ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Klimakatastrophe, die uns noch bevorsteht.

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Die letzte Etappe: Heidelberg nach Karlsruhe

Ankunft bei der casa comun in Karlsruhe
Ankunft bei der casa comun in Karlsruhe

75 km - 240 Höhenmeter - 10 TeilnehmerInnen

 

Nach knapp 1000 km und 4000 Höhenmeter sind wir heute in Karlsruhe angekommen.  Eine lange,  oft sehr heiße, anstrengende aber insgesamt wunderschöne Tour ist nun zu Ende.  Wie fühlt man sich da?  

Unendlich dankbar für alle Begegnungen unterwegs; für die Gastfreundschaft,  die wir erfahren haben; für  alle Mitradelnden,  ohne deren Hilfe wir das Kaffeeradeln nicht hätten durchführen können; dafür,  dass wir fast ohne Pannen und ohne jegliche Unfälle die Strecke bewältigt haben und für alle KaffeeabnehmerInnen,  die über den Verkauf unseres Segelkaffee diverse Projekte unterstützen.  Ein ganz großes,  herzliches Dankeschön an alle Beteiligten unserer Tour!
Aber auch erschöpft und müde und mit der nagenden Frage: Welcher Einsatz ist effektiv,  um eine globale Klimakatastrophe zu verhindern?  Wie schaffen wir es,  genügend Menschen zum Umdenken und Handeln zu bewegen?  Haben wir über unsere Aktion überhaupt Menschen zu mehr Klimaschutz bewegt? Wir wissen die Antworten dazu nicht.  Aber wir hoffen sehr,  dass wir durch unsere Tour viele Menschen erreicht haben,  und dadurch einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz leisten konnten. 
Wie verlief dieser letzte Tourenabschnitt? Meist gemütlich entlang gut ausgebauter Fahrradwege.  Wie fast auf jeder Etappe verliert sich aber immer wieder ein Fahrradweg auf einem Bürgersteig oder ins Nichts - ein Unding für alle FahrradfahrerInnen.  Man stelle sich vor,  eine Bundesstraße würde auf einmal in einen Feldweg übergehen.  Da wäre die Empörung groß.  Uns RadlerInnen passiert das täglich mehrere Male.  Da muss sich noch Vieles bessern,  um Mobilität gerechter für alle VerkehrsteilnehmerInnen zu machen.  
Wie an den Tagen zuvor,  radelten wir wieder an vollkommen ausgetrockneten Maisfeldern vorbei.  Dieses mal stach eines besonders heraus,  weil unmittelbar daneben eine riesige Fläche Rollrasen angepflanzt war,  die in ihrem frischen Grün einen krassen Gegensatz zur allgemeinen Trockenheit gab.  Unglaublich, dass die Bewässerung von Rollrasen in einer Dürrezeit erlaubt ist! 
In Karlsruhe wurden wir sehr herzlich von Martin Gück,  Chairos Europa,  und anderen OrganisatorInnen der casa comun empfangen.  So interessant die Initiative ist, waren wir schon so gesättigt von den vielen Eindrücken unserer Reise, dass wir nur noch bedingt aufnahmefähig für weiteren Austausch waren. Die meisten von uns mussten sowieso bald schon den Zug nach Hause erwischen, der dann leider zum Teil mit erheblichen Verspätungen unsere MitradelerInnen nach Hause brachte. 
Die restlichen 25 kg Roh-Kaffee gingen übrigens an zwei Röstereien in Karlsruhe,  tostino und qkaffee. Danke fürs Mitmachen! 
Die restlichen 4 kg gerösteter Kaffee begleiten uns zurück nach Raisting.  Zum 10-jährigen Jubiläum unseres Vereins werden wir die Packungen meistbietend versteigern, um mit dem Erlös unsere nächsten Projekte zu finanzieren, u. a. einen Ausleihraum in unserem Dorf, Raisting. 
Und nun heisst es erst mal: Zurück zur Arbeit, am Wochenende ausschlafen und dann Vorfreuen auf das nächste Jahr, wenn wir wieder von Hamburg aus starten.
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Der 12. Tag: Von Heppenheim nach Heidelberg

Treffen in Weinheim
Treffen in Weinheim

48,4 km - 440 Höhenmeter - 10 TeilnehmerInnen

 

Ein Tag voller interessanter Eindrücke und spannender Diskussionen unter dem Eindruck der Dringlichkeit. Denn erst heute morgen erreichte uns die Nachricht von den schrecklichen Überschwemmungen in Pakistan. Keine Überraschung. Wir wissen schon lange, was der Klimawandel verursachen wird. Keiner kann sagen wir hätten das nicht gewusst. 

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Der 11. Tag: Von Frankfurt nach Heppenheim

Begrüßung am Rathaus Heppenheim
Begrüßung am Rathaus Heppenheim

Nach einem lukullischen Frühstück im Pfarrgarten Der Paul-Gerhard Gemeinde (ganz herzlichen Dank, Frau Bode!) starteten wir nach Heppenheim. Höhepunkt war eine sehr interessante Führung durch Kloster Lorsch. Allerdings war die Hitze recht unerträglich, so dass wir uns von Schatten zu Schatten retten mussten, um durchzuhalten.

In Heppenheim wurden wir begrüßt vom Bürgermeister und engagierten Bürgerinnen - Danke für die kühlen Getränke!
Nach einem gemütlichen Abendessen am sehr schönen historischen Marktplatz von Heppenheim mussten wir noch 8 km und 200 Höhenmeter zu unserer Herberge, dem Kaiserwirt, weiterradeln. Aggressive Autofahrer machten diese abendliche Tour recht unerfreulich. Aber zum Glück kamen wir alle heil oben an. 
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Der 10. Tag: Bingen nach Frankfurt

Einfahrt nach Frankfurt
Einfahrt nach Frankfurt

Heute gibt es mal nur Fotos.  Ein schöner Tag!  Aber anstrengend.  Ganz besondere Dank geht an Anja Bode. Von der Paul Gerhard Gemeinde,  wo wir übernachten dürfen und wunderbar verköstigt wurden. 

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Der 9. Tag: Von Koblenz nach Bingen

Die Lorelei
Die Lorelei

Heute war ein entspannter Tag : Radeln entlang des Rheins,  vorbei an vielen Burgen,  und Städtchen.

Nachmittags dann wieder Kaffeeabgabe  - dieses Mal im Weltladen Bingen.  Danke für die Verköstigung mit sehr leckeren Muffins!
Danach deckten wir uns ein mit Brot,  Obst und Käse, das wir dann im Park am  Mäuseturm miteinander teilten.  Dort trafen wir Prof.  Urban Weber,  mit dem wir sehr interessant diskutierten -  über das Projekt "Vom Ahrtal zum Solahrtal" und weitergehende Fragen.  Ein schöner,  interessanter Abend an einem schönen Ort,  der aber durch Schiffe,  Flugzeuge,  Hubschrauber und Autos erstaunlich laut war.  Verwunderlich,  wie stark wir Menschen unser Leben einzuschränken bereit sind dafür,  dass wir fossile Energie verbrennen. 
Ein Artikel von Prof. Urban Weber, der einige unserer Diskussionspunkte gut zusamenfasst, steht hier beim Solarenergie Förderverein.
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Der 8. Tag: Vom Ahrtal nach Koblenz

Bewegende Bilder im Ahrtal
Bewegende Bilder im Ahrtal

Der Vormittag war frei,  um flussaufwärts die Ahr entlang zu radeln.  Die Eindrücke,  die wir dort bekamen, waren tief bewegend.  Sehr viele Häuser sind noch zerstört.  Brückenpfeiler stehen einsam an der Ahr.  Ein Zugtunnel endet im Nichts.  Bahnhöfe sind verfallen und schon vollkommen von Pflanzen überwachsen. Es war bedrückend zu sehen,  wie viel noch zu tun ist trotz der vielen Arbeit,  die schon ein Jahr lang in den Aufbau des Ahrtal gesteckt wurde.  Unvorstellbar,  wie es vor einem Jahr ausgesehen haben muss.

Und dennoch werden wieder Öl- und Gasheizungen eingebaut.  Weil es schneller und einfacher ist.  Wann lernen wir endlich umzudenken und anders zu handeln als bisher?!
Vom Ahrtal ging es dann entlang des Rheins nach Koblenz.  Dort wurden wir im Alten Rathaus von Herrn Trautmann und weiteren Mitgliedern der Fair Trade Steuerungsgruppe begrüßt.  Zusammen mit interessierten Bürgerinnen hatten wir einen angeregten Abend zu Thema Fair Trade,  Klimagerechtigkeit und Dringlichkeit.  Hervorzuheben ist der erfolgreiche Radentscheid der Stadt,  der sicherlich ein Umdenken hin zu mehr Radverkehr unterstützen wird.
Danach zogen wir zusammen zur und in die Florinkirche,  wo Frau Pfarrer Brilmayer uns eine sehr schöne Abendandacht schenkte,  begleitet von wunderbarer Flötenmusik der dortigen Flötengruppe.  Ein herzliches Dankeschön dafür!
Im Dunkeln radelten wir dann noch 8 km zum Hotel Kripp,  wo wir noch einige Zeit im schönen Biergarten sitzen konnten, um den Tag ausklingen zu lassen. 
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Halbzeit! Der 7. Tag: Von Bonn ins Ahrtal

Der Radweg an der Ahr
Der Radweg an der Ahr

Was machen wir mit dem Ahrtal?  Das hatten wir uns bei der Planung gefragt.  Wir wollten nicht als Touristen nur "gucken" gehen.  Aber richtig helfen können wir bei der Kürze der Zeit auch nicht.  Am Ahrtal vorbeiradeln war aber auch keine Option. 

So haben wir sowohl geholfen als auch die Gelegenheit gehabt,  uns ein wenig mit lokalen Menschen auszutauschen.  Es ist sehr bewegend,  zu sehen und zu hören was man nur aus den Nachrichten kennt.  Die notwendigen Änderungen zur Nachhaltigkeit sind leider noch viel zu schleppend.  Die Versicherungen zahlen nur den Wiederaufbau,  keine echten Änderungen.  Dabei wäre das Ahrtal ideal für eine Neustart zur Nachhaltigkeit.  Schade,  dass das nicht von den Zuständigen noch beherzter umgesetzt wird. 
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Der 6. Tag: Von Wuppertal nach Bonn

Wunderschöner Radweg
Wunderschöner Radweg

Heute hatten wir die weiteste Strecke unserer Tour zu bewältigen: 101 km und 700 Höhenmeter.  Entsprechend geschafft waren wir bei unserer Ankunft in Bonn Duisburg in der Johanniskirchengemeinde.  Da tat es gut,  mit vielfältigsten Leckereien verwöhnt zu werden.  Angefangen im Gemeindegarten und weiter auf der Terrasse unserer lieben Gastgebern,  der Pfarrerin der Johanniskirche,  Dagmar Gruss und ihrem Mann Rudi.  Dort taten wir unser Bestes,  die zwei Bleche Pflaumenkuchen aufzuessen,  haben es aber nicht ganz geschafft.  Der Rest wird morgen als Reiseproviant eingepackt.

Von wegen gutem Essen: Schon heute morgen wurden wir trefflichst versorgt mit einem reich gedeckten Tisch im Gemeindehaus in Wuppertal-Lagerfeld.  Ein großer Dank an Katharina Pött für ihre Gastfreundschaft!
Unser Weg von Wuppertal führte uns eine wirklich tolle Strecke hoch nach Lennep,  einem wunderschönen Städtchen voller alter Schieferhäuser.  Weiter ging es über den Altenberger Dom nach Köln.  
In Köln wurden wir am Dom vom Bürgermeister der Innenstadt begrüßt und dann von Horst Löffler vom Weltladen Köln zum Weltladen geleitet. Dort wurden wir sehr herzlich begrüßt und mit Kaffee und Knabbereien verwöhnt. Danke auch für die Führung entlang des Rheins! 
So assen wir uns heute gut durch den Tag und sind nun gestärkt für morgen,  wenn wir im Ahrtal hoffentlich sinnvoll ein wenig helfen können. 
Auch geistige Nahrung bekamen wir heute Abend : Ulrike Lohr hielt einen Vortrag zu nachhaltigen Geldanlagen.  Leider war das nur über das Internet möglich,  weil die Züge aus Köln nicht fuhren.  So waren wir mit dem Rad schneller in Bonn gewesen als die Zeit,  die Frau Lohr verloren hatte um zu versuchen,  einen Zug zu erwischen!
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Der 5. Tag: Von Marl nach Wuppertal

Auf einem der vielen Bshntrassenwege im Bergischen Land
Auf einem der vielen Bshntrassenwege im Bergischen Land

Auf den heutigen Tag habe ich mich besonders gefreut. Denn ich war noch nie im Bergischen Land gewesen und war gespannt auf Landschaft,  Bahntrassenradwege und die Begegnungen mit den hiesigen Menschen.

 

Zunächst war meine Stimmung allerdings gedrückt,  denn mich erreichte die Nachricht,  dass nächste Woche die Prozesse gegen Mitglieder des Aufstand der letzten Generation beginnen  - u.a. auch gegen meinen Bruder.  Es ist unfassbar, dass selbst heute,  wo die Auswirkungen des Klimawandels jedem bewusst sein sollten,  die kurzsichtigen Interessen großer Teile der Industrie und Lobbyisten weniger strafwürdig sind als der friedliche Einsatz besorgte Bürger. Hoffentlich wird der Prozess diesen Widersinn klar herausstellen. Dann wird hoffentlich auch ein Thomas Müller sich über engagierte KlimsaktivistInnen freuen, statt sie wütend anzubrüllen.  

 

Aber zurück zur Tour: Um es kurz zu machen,  denn es ist mal wieder spät: Es lohnt sich,  wiederzukommen! Die Bahntrassenradwege machen sehr viel Spaß,  es gib trotz der engen Bebauung auch schöne Ecken Natur und die Menschen sind sehr nett und aufgeschlossen.

 

Ganz herzlichen Dank an die Gemeinde der Beckacker Kirche, besonders Frau Pfarrerin Katharina Pött,  die uns hier sehr freundlich aufgenommen hat.  Nach einem gemeinsamen Gottesdienst,  Abendessen und Singen ist es Zeit zu schlafen.  Morgen wird ein langer Tag. 

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Der 4. Tag: Von Münster zum Haus Hardt bei Marl

Unser Segelkaffee im Coesfeld Unverpackt Laden
Unser Segelkaffee im Coesfeld Unverpackt Laden

Heute war es endlich etwas kühler und wir hatten immer mal wieder Rückenwind.  Gleichzeitig haben wir uns inzwischen gut eingefahren und hatten abends keinen Termin.  So war heute ein recht entspannter Radeltag.

 

Unser Tag begann mit Worten von Pfarrer Kolja Koeninger, der uns vor der Lukaskirche einen Reisesegen auf den Weg gab. Seine Worte möchte ich hier in Gänze wiedergeben:

 

Sie haben sich eine bemerkenswerte Aufgabe gestellt:

120 kg ökofairen Kaffee quer durch die Republik radeln.

Und dann beim Treffen des ÖRK für klimagerechtes Handeln eintreten.

 

Das ist ein starkes Stück. 3 Etappen sind geschafft – 10 liegen noch vor Ihnen.

Sie haben ein gutes Stück vor sich.

Ich möchte ihnen für diesen Weg einen biblischen Vers mit auf den Weg geben:

 

Wer der Gerechtigkeit und Güte nachjagt,

der findet Leben, Gerechtigkeit und Anerkennung. (Sprüche 21,21)

 

Sie jagen der Gerechtigkeit nach – und wir alle hoffen,

dass Sie damit nicht nur Anerkennung finden.

Sondern dass auch das Anliegen für eine klimagerechte Welt Rückenwind erhält.

 

In der Bibel hat Gerechtigkeit in der Regel mit Teilen zu tun.

Gerechtigkeit fängt da an, wo wir uns im Teilen üben.

Denn dann machen wir die erstaunliche Erfahrung:

Wer teilt hat am Ende in der Regel mehr als vorher:

Sie teilen mit anderen Kaffee, und Ihre Erfahrungen;

wir teilen Unterkunft & Gemeinschaft. Und am Ende gewinnen dabei alle

 

Auch in anderen Bereichen merken wir das:

Wenn wir Verantwortung teilen,

wenn wir die Last der Folgen des Klimawandels teilen,

kommen mehr Menschen zu ihrem Recht.

Ein geteiltes Anliegen ist stärker als eine Einzelmeinung

 

Und dort, wo es uns gelingt, für Gerechtigkeit einzutreten, da spüren wir:
Geteilte Freude ist doppelte Freude.

Das tiefe Geheimnis der Gerechtigkeit ist das Teilen.

Jesus hat das vorgemacht. Und wir versuchen, es ihm nachzumachen

Und Sie senden in dieser Hinsicht ein starkes Zeichen in die Gesellschaft
und auch in den ÖKR.

Dazu gebe Ihnen Gott seinen Segen!

 

Höhepunkt war sicherlich unsere Mittags-Station im Coesfeld Unverpackt Laden.  Dort wurden wir von einer ganzen Delegation engagierter Menschen begrüßt: Natürlich vom Team des Unverpackt Ladens,  von der Klimaschutzmanagerin,  der Bundestagsabgeordneten Annemonika Spannek von den Grünen,  und Vertreterinnen der Kirche.

 

Dabei wurde klar,  dass allen Beteiligten die Dringlichkeit des Handelns bewusst ist.  Dennoch ist das Handeln begrenzt.  Klimaneutralität bis 2040 ist einfach zu spät - dennoch wird von der Kirche stolz darauf hingewiesen.  Karl Mehl,  Mit-Organisator der Radeltour,  wies daher darauf hin,  dass wir bissiger werden müssten, wir sollten klarer auf die Dringlichkeit hinweisen und uns mit Worten und halben Taten nicht mehr zufrieden geben.  Ängste vor sozialen Verwerfungen erscheinen inkonsequent,  denn die Verwerfungen durch die Erdüberhitzung wird um ein Vielfaches größer sein.  

 

Mit der Hoffnung,  noch mehr zum Umdenken und noch konsequenterem Handeln angeregt zu haben,  ging es weiter über Haltern am See zum Haus Hardt bei Marl.  Dort verbrachten wir einen ruhigen Abend als einzige Gäste dieses schönen Hauses am Rande des Waldes - während in großen Teilen Deutschlands Unwetter durchzogen. 

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Der 3. Tag: Von Fürstenau nach Münster

Münster!
Münster!

Münster ist eine tolle Stadt - voller Radfahrer! Ich kam mir vor wie in Amsterdam.  Um nach Münster zu gelangen mussten wir lange fahren: 84 km durch brütende Hitze.  Da tat es sehr gut,  in Sarbeck in einen See zu springen.

 

Ein besonders schönes Ereignis war das Treffen mit einem Lanschaftspfleger der biologischen Station der Münster Rieselfelder.  Als wir etwas müde vor uns hinradelten,  fragte einer am Wegesrand,  ob wir die Kaffeetour wären.  Ich dachte,  der Mann hätte über uns gelesen und rief fröhlich: Ja! Da stellte es sich heraus,  dass er auf uns gewartet hatte,  um uns etwas über die Rieselfelder zu erzählen.  Ich hatte das Treffen vollkommen vergessen.  Das Lustige war: Wir hatten uns um 14:30 verabredet,  und wir waren Punkt 14:30 vor Ort.  Pünklicher hätten wir nicht sein können,  auch wenn ich das Treffen nicht vergessen hätte. Wir verbrachten dann eine sehr schöne Stunde zusammen. 

 

In Münster wurden wir im Friedenssaal begrüßt -  einem sehr beeindruckenden Saal in dem der Westfälische Friede ausgehandelt wurde.  Das Besondere daran war: Zum ersten Mal wurde Frieden durch Diplomatie erreicht.  Das würde man sich heute auch wünschen! 

 

Von dort ging es weiter zur Initiative Romero,  wo wir mit Frau Nibbenhagen  im Garten viel Interessantes über deren Arbeit erfuhren.  Anschließend wurde intensiv diskutiert,  wie wir vom Wissen ins Handeln kommen können. Der Ansatz von Romero ist u. a: Fragen stellen,  um zum Nachdenken anzuregen. Ob das effektiver ist als Menschen direkt anzusprechen, weniger Auto zu fahren,  weniger zu konsumieren etc pp?  Ich denke,  beide Ansätze sind wichtig, um verschiedene Menschen anzusprechen. 

 

Abends radelten wir dann noch zum Gemeindehaus der Lukaskirche,  wo wir freundlicherweise übernachten durften.

Ein langer,  guter Tag! 

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Der Zweite Tag: Von Oldenburg nach Fürstenau

Ein heißer,  langer Tag.  Knapp 100 km sind es von Oldenburg nach Fürstenau.  Aber zum Glück waren wir durch ein reichhaltiges Frühstück im Gemeindehaus der Martin - Luther-Kirche sehr gut gestärkt. Und viele Wege waren durch wunderschöne Alleen beschattet.  Zusätzlich lag entlang des Weges eine Talsperre, deren Wasser zwar warm, aber im Vergleich zur Lufttemperatur doch noch erfrischend war.  So ließ sich die Fahrt gut ertragen,  trotz der ewigen Maisfelder für "Biogas" und Viehfutter,  und trotz der großen Hühner-und Rinderställe.

 

Zum Glück gab es heute keine Pannen. Nur den Abstecher ins Moorgebiet hätten wir uns sparen können.  Dort blühte zwar die Heide wunderschön; aber mit unseren Anhängern war der Weg nicht so lustig.

 

Abends wurden wir vom Bürgermeister in Fürstenau und einer ganzen FairTrade  Delegation sehr freundlich begrüßt.  Die fairen Bananen waren köstlich nach dem langen Radeltag! Und der Austausch mit der Delegation war sehr bereichernd - v. a.  die Informationen zu den hiesigen Wölfen,  die nicht unproblematisch sind. 

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Es geht Los!

Heute ging es endlich los: Von Bremerhaven nach Oldenburg. Dazu trafen wir uns am Klimahaus,  um die 120 kg Kaffee auf die 13 MitradelerInnen aufzuteilen. Da trat schon das erste Problem auf: Zwei MitradelerInnen hatten Schwierigkeiten, mit dem Zug anzureisen (keine Überraschung bei den katastrophalen Bahnverhältnissen!) - sie trafen erst Stunden später in Elsfleth auf uns.

 

Das hatte für mich den großen Vorteil,  dass wir zusammen weiterradeln konnten, nachdem die Hauptgruppe schon mal nach Oldenburg fuhr. Leider hatte ich nämlich gewaltige Migräne und schaffte es daher nicht rechtzeitig für zwei Termine nach Oldenburg (Begrüßung in der Martin-Luther-Gemeinde,  Kaffee-Übergabe bei der Rösterei La Molienda). Aber Dank der liebevollen Fürsorge einiger MitradlerInnen kam auch ich noch rechtzeitig zum Weltladen,  wo wir Kaffee abgaben.

 

Leider verpasste ich es heute, die Radeltour zu geniessen.  Aber ich glaube,  die Fahrt entlang der Weser und der Hunte war sehr schön,  nur arg heiß. Eine kleine Panne -  ein lockerer Gepäckträger - konnte zum Glück schnell behoben werden.

 

Beim Höhepunkt des Tages -  ein Treffen mit Niko Paech im Ressourcenzentrum - war ich zum Glück wieder fit.  Dazu mehr ein anderes Mal,  wenn ich wieder gesund bin.
Gute Nacht!

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Auftakt in Bremerhaven

Heute nachmittag begann unsere öko-faireKaffee-Radeltour im Klimahaus in Bremerhaven.  Dort bekamen wir eine hervorragende Führung durch eine Mitarbeiterin des Klimahauses. In diesem sehr besonderen Haus werden die verschiedenen Lebenswelten und Ökosysteme entlang des 8. Längengrades sehr anschaulich dargestellt. Temperatur,  Gerüche, Geräusche und natürlich die Exponate versetzen einen direkt an die verschiedenen Orte der Erde. Immer wieder kommt dabei zur Sprache., wie diese Lebenswelten durch die Erdüberhitzung  verändert und zerstört werden. Diese Mischung aus Schönheit und Nähe der verschiedenen Erdteile mit dem Wissen,  dass viele dieser Gegenden durch unsere Lebensweise zerstört werden,  ist sehr bewegend. 

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Die zweite öko-faire Kaffee-Radeltour im Zeichen der Klimagerechtigkeit

unterwegs für Klimaschutz und globale Gerechtigkeit

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Mein Bruder und Niko Paech: Solidarität mit Klimaschutz-AktivistInnen

Mein Bruder saß über Ostern in Frankfurt im Gewahrsam. 5 Tage lang; im Einzelzimmer mit 1 h Hofgang pro Tag. Wie ein Verbrecher. Aber: Wer ist hier eigentlich die Gefahr? Prof. Dr. Niko Paech erklärt sich solidarisch.

 

Wenn man die Dringlichkeit des Klimaschutzes versteht und sieht, wie wenig weiterhin getan wird, dann ist die notwendige Konsequenz, dass wir uns noch stärker einsetzen müssen, um eine Klimakatastrophe eventuell noch zu verhindern. Die friedlichen Aktionen vom Aufstand der letzten Generation sind eine der möglichen Aktionen, welche Menschen zum Nachdenken und Umdenken bringen können.

 

Man kann diese Aktionen mögen oder auch nicht. Eindeutig ist, dass bisher nichts wirklich genützt hat. Wir rasen weiterhin gegen die Wand. Dass es selbst während des Ukraine-Krieges unmöglich ist, zumindest eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf unseren hochheiligen Autobahnen zuzulassen oder gar den Verbrennungsmotor sehr viel früher auslaufen zu lassen, ist sehr viel gefährlicher für uns alle, als wenn KlimaaktivistInnen sich auf Autobahnen kleben.

 

Wir leben in einem scheinheiligen System, das zum einen sagt, etwas machen zu wollen, und gleichzeitig auf anderer Stelle unsere Zukunft zerstört.

 

Wer genau gefährdet uns denn? Die Autolobby, die eine Geschwindigkeitsbegrenzung immer wieder erfolgreich verhindert? Die Ölgesellschaften, die jahrzehntelang ihre Lügenkampagnen verbreiten durften ohne jegliche Konsequenz? Die Kohlelobby? Die Agrarlobby? Die Bauwirtschaft? Die Wirtschaftslobbyisten, die das stete Wachstum fordern? Die Finanzwelt, die mit ihren Investitionen massivste Naturzerstörung und Ungerechtigkeiten in der Welt fördern? All diese Leute dürfen frei herumlaufen. Aber mein Bruder saß von Gründonnerstag bis Ostermontag im Gewahrsam - zusammen mit 33 anderen Aktivistinnen. Weil er sich sorgt, ja verzweifelt ist, dass sich zu wenig im Klimaschutz bewegt.

 

Zur Unterstützung hatte ich vielen Kontakten geschrieben, und sie gebeten, meinen Bruder über aufmunternde Worte zu unterstützen. Viele schrieben ihm, unter anderem Ernst von Weizsäcker und der amerikanische Klimawissenschaftler James Hanson.
Ein besonders bewegendes Mail kam von Prof. Niko Paech, das ich hier zitieren darf:

 

 

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Sei egoistisch!

Viele tun sich schwer, die  Dringlichkeit des Klimaschutzes wirklich zu begreifen. Darauf hingewiesen, fühlen sich viele Menschen angegriffen; sie täten doch schon viel. Aber reicht das?  Hier der Versuch einer Antwort und die Aufforderung, endlich wirklich egoistisch zu sein.

 

Es geht nicht darum, sich schlecht zu machen. Es geht darum, dass wir die Wende hin zu einer wirklich nachhaltigen Gesellschaft schaffen und jeder seinen Beitrag leistet.

 

  • Stell dir vor, wir verstehen die Dringlichkeit, handeln danach und haben nach etwa 10 Jahren tatsächlich die Wende geschafft.
  • Stell dir vor, wir können beobachten, wie sich die CO2-Konzentration der Atmosphäre reduziert.
  • Stell dir vor, wir schaffen die Wende hin zu einer wirklich nacchaltigen Gesellschaft!
  • Stell dir vor, auf einer blühenden, summenden Wiese zu liegen, in die Wolken zu blicken und einfach dankbar zu sein; dankbar für die Energie, das Durchhaltevermögen, das "Nicht-Aufgeben" aller Mitstreiter und vor allem: Dankbar, gut, frei und gesund leben zu können umgeben von der Schönheit der Natur.

Wie fantastisch und wunderschön das wäre! Lohnt es sich da nicht, heute einige Abstriche zu machen - die am Ende ja oft auch überraschende Gewinne sind? Wie zum Beispiel zu Fuß wunderbar riechenden Seidelbast zu entdecken statt im Auto im Stau zu stehen, um sonstwohin zu fahren?

 

 

Die Dringlichkeit des Klimaschutzes ist kein Spaß, sondern bitterer Ernst.

 

 

Ich weiß, du glaubst nicht daran, dass wir es schaffen. Machst du es dir da nicht zu leicht?
Lohnt es sich nicht, trotzdem alles zu versuchen? Für die Schönheit in der Welt? Für die Kunst, die Musik, die Natur, die Freunde, das Leben? Auch einfach ganz egoistisch für dich selbst und deine liebsten Menschen um dich herum? Denn die Auswirkungen einer Klimakatastrophe wird auch uns treffen.

 

 

Leider ist es weiterhin so, dass ein Großteil der Menschen nur das im Klimaschutz  tun,  was sie für sich als akzeptabel empfinden. Was einem Spaß macht, das soll man auch haben dürfen. Das reicht leider nicht. Ein solcher "Egoismus" ist langfristig nicht egoistisch sondern selbstmörderisch.

 

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Was ist eigentlich Solidarität?

Ein kurzer Kommentar zu einer bedrückenden Welt

 

Mit dem Auto Spenden zur Ukraine-Sammelstelle fahren - fortbewegt mit Benzin dessen Erlös zum Teil den Krieg finanziert.

 

Warme Decken spenden, während man selbst die Wohnung schön warm heizt - mit Gas, das zu 55 % aus Russland kommt - dessen Erlös zum Teil den Krieg finanziert.

 

Im Internet auf Friedenskampagnen klicken, während der Strom dazu zum Teil aus Kohlekraftwerken kommt, die zu 50 % Kohle aus Russland verbrennen - und mit dessen Erlös zum Teil den Krieg finanziert.

 

Was ist wirklich solidarisch?

 

Ja, auf jeden Fall: Schnelle Hilfe für Notleidende.

 

Zusätzlich: Endlich aufhören, fossile Energien zu verbrauchen!

 

Dazu gehört: Heizung runterdrehen, Strom sparen, weniger Konsumgüter kaufen, weniger (keine) Lebensmittel wegwerfen, nur im dringendsten Notfall mit dem Auto fahren und - wenn irgend möglich - umsteigen auf alternative Möglichkeiten. Nicht morgen, sondern heute.

 

Kohle, Erdgas und Öl aus anderen Ländern beziehen ist keine Lösung. Ja, das hilft, Russland den Erlös aus fossilen Energien zu nehmen. Aber ein Umstieg zu anderen Ländern erzeugt neue Abhängigkeiten, und vor allem: Ein Umstieg vernachlässigt die noch größere unmittelbare Bedrohung durch eine globale Klimakatastrophe.

 

Statt Laufzeiten für Kohle- und Kernkraftwerke zu verlängern sollten wir endlich weniger Energie konsumieren! Unser "Leid", weniger zu konsumieren, steht in keinem Verhältnis zu dem Leid, den wir gerade in der Ukraine durch unseren Energiehunger mit finanzieren, noch zu dem Leid, das die Klimakatastrophe global bewirken wird.

 

PS: Öl aus Russland ist unverzichtbar für uns Deutschen, meint Kanzler Scholz. Ist es das? zeigt ihm, dass es durchaus verzichtbar ist!

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Dranbleiben!

Eine Rede bei der Fridays 4 Future Demo in Weilheim, 24.9.2021

 

Hallo Weilheim, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Freunde!

 

Die Klimakatastrophe ist extrem ernst und wir müssen sofort handeln.

Das ist uns allen klar.

 

Deswegen sind wir heute hier. Nicht nur hier in Weilheim, überall in Bayern, in Deutschland und in der ganzen Welt gehen heute Leute auf die Straße, um mehr Klimaschutz zu fordern.

 

Der Umschwung ist fühlbar und unaufhaltsam. Und das ist fantastisch.
Aber bisher reichen alle Bemühungen immer noch nicht aus, um die Klimakatastrophe zu vermeiden.

 

Daher heißt es: Nicht nachlassen, Dranbleiben!

 

Das bedeutet:

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Unsere öko-faire Kaffee-Radeltour 2021 - Ein Fazit

100 kg gesegelter Kaffee über 1000 km geradelt für Klimagerechtigkeit

 

Am 12. September sind Karl und ich - nach 2 Wochen radeln - glücklich und sehr erfüllt am alge-unverpackt Laden in Weilheim angekommen.

 

Das Besondere: Kaffee, der nicht nur ökologisch angebaut und fair gehandelt, sondern auch klimafreundlich nach Hamburg gesegelt wurde - mit dem Gaffelschoner Avontuur. Zwei Zentner des Segel-Kaffees der Genossenschaft Cafe Chavalo wurden in Hamburg auf Räder und Radanhänger geladen und gingen zwei Wochen auf Reisen durch Deutschland. Sowohl in Nicaragua gerösteter (und daher verpackter) als auch ungerösteter unverpackter Kaffee waren im Gepäck.

 

Vom 30. August an radelten insgesamt etwa 60 UnterstützerInnen in kleineren und größeren Etappen mit. Unterwegs wurde der Kaffee kostenfrei an Röstereien und Eine-Welt-Läden abgegeben, der Erlös geht an öko-soziale Projekte – z.B. an die Schutzgemeinschaft Weilheimer Moos.

 

Dieser Kaffee ist ein starkes Symbol für Klimagerechtigkeit. Er zeigt konkret, dass fairer Handel und klimafreundliche Mobilität möglich sind – und dringend umgesetzt werden müssen. Dabei ging es uns nicht allein darum, den Kaffee möglichst klimafreundlich zu transportieren, sondern auch darum, möglichst viele Menschen zu „bewegen“, im doppelten Sinn: Ganz konkret MitradlerInnen zu finden zum Transport des Kaffees; und noch mehr, Begegnungen, Gespräche und Diskussionen zu ermöglichen, unterwegs und besonders vor Ort bei Projekten, einem fairen Großhandel, Naturführungen, dem Besuch einer „Habitatskirche“ und natürlich auch Kaffeeröstereien und Weltläden. An vielen Orten wurden wir auch von kommunalen VertreterInnen willkommen geheißen.

 

Das Besondere: Die Menschen; die Augen, die vor Glück strahlen; die Gespräche; das Glück einer Gemeinschaft von Menschen, die sich zum ersten mal trifft und gleich zusammenghört - mit einem gleichen Ziel und ganz ähnlicher Motivation.

 

Die Fakten kennen und klar kommunizieren, Augen offen haben für die Schönheit aber auch für die Zerstörung und die Ungerechtigkeit, Freude haben an Gemeinschaft, und Verantwortung übernehmen für unser aller Zukunft, darum ging es uns. Und das haben wir, denke ich, auch erreicht.

 

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Eindrücke vom letzten Tag, Tag 14: Geltendorf nach Weilheim

Der heutige Tag war voller wunderbarer Eindrücke. Morgens geruhsam zu Dritt frühstücken; baden im einsamen Baggersee bei Geltendorf. Und dann rein ins Getümmel voller engagierter, begeisterter Menschen: Nach St. Ottilien. Dort endete die Sternfahrt des ersten autofreien Sonntags der Landkreise Landsberg, Fürstenfeldbruck und Starnberg. Etwa 100 RadfahrerInnen hatten sich dort im Biergarten versammelt. Um 14:00 gab es dann einen ökumenischen Gottesdienst, der von Karl und Erzabt Öxler gehalten wurde. Dort gab es eine ganz wunderbare Überraschung: Vier der MitradlerInnen der ersten 4 Etappen waren dabei! Zwei kamen aus München dazu und zwei aus Buchholz. Was für eine Freude, sich wiederzusehen!

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Eindrücke vom 13. Tag: Schloss Blumenthal bis Geltendorf

Heute Nacht hat es zum ersten mal geregnet. Zum Glück ist Karl rechtzeitig aufgestanden und hat unsere Räder unter das Eingangsdach geschoben, so dass nichts nass wurde. Am nächsten morgen war dann in gewohnter Weise strahlender Sonnenschein.

 

Früh morgens bekamen wir eine sehr interessante Führung von Tino Horack durch Schloss Blumenthal. Was für ein wunderbarer Ort für gemeinschaftliches Leben! Ein Paradies für Kinder! Leider gibt es dort keinen Platz für weitere MitbewohnerInnen, sonst würde ich morgen meine Koffer packen!

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Eindrücke vom 12. Tag: Nördlingen bis Schloss Blumenthal

Heute morgen hatten wir eine freudige Überraschung in Nördlingen: Statt 2 weiteren MitradlerInnen trafen wir 7 Leute an - sowohl vom ADFC als ach von der ÖDP. Allesamt sehr fitte RadlerInnen, die sich noch dazu sehr gut auskannten - sowohl über Straßen-Baustellen als auch über Natur- und Kulturgeschichte. So konnte ich  bis Donauwörth mich gemütlich in meinen Sattel setzen und einfach mitradeln.

 

Besonders beeindruckend war die Harburg, die wir vom Ufer der Wörnitz aus bewunderten. Entlang der Wörnitz ging es weiter nach Donauwörth, wo wir vom Oberbürgermeister empfangen wurden. Danke für die Verköstigung! Spannend war zu hören, dass es in Donauwörth einen Klimabeirat gibt und der Umweltausschuss beschliessend ist.

 

Weiter ging es, an einem schönen See am Lech vorbei, in den wir reinspranagne - herrlich erfrischend! Und dann ging es los in die arg hügelige Landschaft östlich des Lechs. In Pöttmes gaben wir 8 Kilo ungerösteten Kaffee ab - an die Rösterei Peru. Dort erhielten wir vorzüglichn Kaffee und Kuchen - danke dafür!

 

Von dort aus waren es nur noch knapp 20 Kilometer bis zu unserem Ziel - Schloss Blumenthal. Was für ein wunderschöner Ort!

 

Hier ein paar Eindrücke:

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Eindrücke vom 11. Tag: Rothenburg über Dinkelsbühl nach Nördlingen

Heute war der Start zunächst einmal traurig: Zwei unserer langtägigen Mitradler mussten uns heute verlassen. Ingo, der seit Hamburg dabei war, zweigte ab, um seine Schwester in Tübingen zu besuchen. Er war unser Schwerlasttransporteur und zuverlässiger Hintermann, der immer Acht gab, dass alle MitradlerInnen sicher waren und beisammen blieben. Dank dir, Ingo, für dein riesiges Enggemen!  Und Uwe, dessen strahlendes Lächln uns seit Göttingen begleitete,  musste bzw. durfte weiter nach Würzburg.

 

Dafür kam heute meine Schwester dazu. :) Und so radelten wir anfangs zu 5., dann nur noch zu viert, die verbleibenden 50 Kilo über Dinkelsbühl nach Nördlingen. Bei dem heißen Wetter und den vielen Hügeln keine leichte Aufgabe.

 

In Nördlingen wurden wir vom Bürgermeister begrüßt und gaben etwa 8 Kilo ungerösteten Kaffee an Kress Kaffee ab. Hier mussten wir uns von einem weiteren Mitradler, Andreas, verabschieden.

 

Zum Abschluss gab es noch eien Abendandacht in der Hauptkirche, bei der wir ohne Mundschutz singen durften. Welche Freude!!

 

Ein langer, schöner, aber recht anstrengender Tag. Daher hier nur einfachein paar Bilder von den Eindrücken des Tages:

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Eindrücke vom 10. Tag: Schloß Schwanberg nach Rothenburg

Was für ein Tag! Voller wunderschöner Eindrücke. Zunächst rasant hinab von Schloß Schwanberg in Weinberge und das fränkische Hügelland. Nach 20 km treffen wir die Rothenburger und radeln dann zu 19. (!) zusammen nach Rothenburg. So viele MitradlerInnen hatten wir auf keinem anderen Streckenabschnitt. Und dabei war die Strecke durchaus herausfordernd - ständiges Auf und Ab machten den Weg sehr reizvoll, aber auch sehr anstrengend.

 

Die Mittagsrast in Aub war weniger beeindruckend als ich es erhofft hatte - dort waren sämtliche Cafes und Restaurants geschlossen. Wunderschön waren die Abschnitte entlang des Taubertales und die sehr erfreuliche Rast in einem Biergarten entlang des Weges. Begrüßt wurden wir in Rothenburg vom 2. Bürgermeister und der Presse.

 

Danach bekamen wir dann eine sehr spannende Stadtführung von Camilla (Danke!!). Zum Abschluss hielt ich dann noch einen Vortrag zum Klimawandel mit einer langen, sehr engagierten Diskussion. Danke für die Organisation! Um 22:00 war in Rothenburg dann fast alles schon zu - so bestellten wir beim Chinesen Essen to go und setzen uns damit auf den Marktplatz - ein schöner Abschluss eines tollen Tages!

 

Einige Eindrücke hier in Bildern:

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Eindrücke vom 9. Tag: Bad Kissingen nach Schwanberg

Gleich am morgen ging es erst mal weiter bergauf, und so verlief der gesamte Tag: Wir erklommen viele Hügel und genossen viele tolle Abfahrten. Die meiste Zeit aber radelten wir am Main entlang - wunderschön, aber leider sehr begradigt - ein vom Menschen geformter Fluss wie so viele Flüsse in Deutschland und sonstwo auf der Welt. Highlight war hier eine kurze Fährfart über den Fluss und das Schwimmen im Main.

 

Wir streiften Schweinfurt nur am Rande, um umso mehr Zeit in Volkach zu haben wo wir ausführlich Mittagsause machten. Ein nettes kleines Städtchen - aber wie die meisten Städte auf unserem Weg mit einer viel zu kleinen Fußgängerzone.

 

Ein kurzer Blick in die Kirche des Klosters Münsterschwarzach war beeindruckend, aber nicht so ansprechend wie andere, kleinere Kirchen. Das Ende der Tour - der starke Anstieg zur Communität Casteller Ring auf Schloß Schwanberg - war eine Herausforderung - aber wir wurden dafür mit einem fantastischen Blick belohnt.

 

Abends beteiligten sich noch manchen von uns an der Abendandacht, bei der karl den musikalischen teil übernahm. Abgerundet wurde der Tag mit einem Radler auf den Treppen Richtung Westen, von wo aus wi den wunderschönen roten Himmel der untergegengenen Sonne noch einige Zeit geniessen konnten.

 

Ein paar Eindrücke unseres Tages:

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Eindrücke vom 8. Tag: Meiningen nach Bad Kissingen

Nach einer sehr schönen Morgenandacht in der Marktkirche von Meiningen ging es rüber zum Bioladen Saskia Pfeffer in Meiningen. Dort ließen wir 5 Kilo Kaffee. Und schon ging es los auf unsere heutige Etappe: knapp 80 km und 500 Höhenmeter.

 

Erster Stopp war eine sehr schöne Kirche in Bibra, wo wir von Pfarrer Schlauraff einen kurzen Einblick in die Geschichte des  dortigen Riemenschneideraltars bekamen.

 

Weiter ging´s nach Bad Neustadt an der Saale, wo wir Mittagspause machten . Danach übergaben wir 8 Kilo ungerösteten Kaffee an Mee Kaffee. Im Gegenzug wurden wir sehr herzlich willkommen geheissen und mit Kaffee und Gebäck versorgt. herzlichen Dank dafür!

 

Am Ende dieses langen Tages mussten wir dann noch auf einen kleinen Berg rauf zur wunderschön gelegenen Jugendherberge Heiligenhof - gerade rechtzeitig für´s Abendessen. Den abendlichen Spaziergang in die Stadt haben wir dann lieber mit einem abendlichen Biertrinken auf der Terrasse ausgewechselt.

 

Insgesamt ein sehr schöner, voller Tag mit vielen wunderbaren Eindrücken. Einige davon sehr ihr hier:

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Eindrücke vom 7. Tag: Eisenach nach Meiningen

Ein weiterer  wunderschöner, sehr eindrücklicher Tag. Mit 19 Leuten sind wir am Bahnhof Eisenach aufgebrochen - anfangs noch bei Nebel, dann bei strahlendem Sonnenschein durch die wunderschöne Landschaft, immer weiter über die Hügel und an vielen Pflaumenbäumen entlang. An einer Stelle mussten wir dann doch Halt machen und ein paar Pflaumen probieren, die dann leider im Laufe des Tages und nach einigen weniger geeigneten Wald-Hubbelpfaden, zu Pflaumenmus wurden.

In Bad Salzungen machten wir Mittagsstopp, wo die ÖDP einen Stand hatte. Und weiter ging´s nach 1 h Rast zum Highlight des Tages: Die Habitatkirche in Walldorf kurz vor Meiningen. Ein wunderschöner Ort - aufgebaut nachdem sie 2012 vollständig abgebrannt war; neu geschaffen für Gemeinschaft, Kunst, Kultur und Glaube. Der Altar aus verbranntem Kirchenholz, die Bänke je nach Bedarf verstellbar, und die gesamte Kirche gechaffen für Natur und Mensch. Diese Kirche ist unbedingt einen Besuch wert!

Vielen Dank an den Kirchenburgverein, den Kirchenrat und die Bürgermeisterin Ute Pfeiffer für die Bewirtung mit echter Thüringer Bratwurst und an die Stadt Meiningen für den Kaffee in Meiningen!

Hier ein paar Eindrücke des Tages:

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Eindrücke vom 6. Tag: Eschwege nach Eisenach

Heute hatten wir einen wunderbar entspannten Tag: Wir radelten von Eschwege nach Eisenach, nur 59 km entlang der Werra. Wir waren zu acht, und konnten daher problemlos den Kaffee transportieren. Wieder war uns das Wetter hold - auch wenn sich morgens der Nebel nicht auflösen wollte, kamen doch am späteren Morgen endlich die Hügel entlang der Werra zum Vorschein. Ein paar Eindrücke von heute:

  • Start an der Jugenderberge Eschwege
  • Zonengrenze
  • Radeln entlang der Werra
  • Kurze Stdtbesichtigung von Treffurt
  • Mittagspause am Kloster von Creuzburg
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Der sechste Tag beginnt

Wir sind inzwischen in Eschwege gelandet und radeln heute weiter nach Eisenach. Bisher war die Tour einfach ganz wunderbar - unglaublich tolle Menschen auf dem Weg, wunderbare Landschaften, tolle Projekte (z.B. die SoHuMi - solidarische Humswirtschaft) in Göttingen) und vieles mehr. davon werde ich ausführlich und mit Bildern bestückt berichten, wenn wir wieder zurück sind. Denn die Zeit hier mit den menschen ist wichtiger als am Rechner zu sitzen.

Insofern, allen die dieses lesen empfehle ich: Schwingt euch auf´s Rad, vergesst den Stess, reduziert eure Arbeitszeit, geniesst die Schönheit um euch herum und setzt klare Prioritäten für den Klima- und Naturschutz, für ein anderes, viel besseres, glücklicheres Leben ohne viel Konsum, ohne Auto und mit ganz ganz viel Freude am Leben!

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Eindrücke vom 5. Tag: Göttingen nach Eschwege

Zu siebt haben wir die fast 80 Kilo Kaffee gut von Göttingen nach Eschwege gebracht.  Der Start des Tages war insofern getrübt, weil eine Speiche von Karls Fahrrad gebrochen war. Dank der Hilfe vom ADFC Göttingen konnte sein Rad gerichtet werden - er und Friedrich vom ADFC stießen dann leider erst um 13:00 in Witzenhausen zu uns.

 

Der Tag führte uns zunächst zur SoHuWi südlich von Göttingen - der ersten und bisher einzigen solidarischen Humuswirtschaft bei Göttingen, wo uns Helrad Greve und zwei Ihrer Mitstreiter in ihr tolles Projekt einführten.

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Die ersten 3 Tage - Die Kaffeeradeltour 2021

Was für ein Erlebnis! Was für eine wunderbare Erfahrung! Wunderschöne Landschaften; ungaublich nette, interessante Menschen mit auf dem Weg und vor Ort auf unseren Stationen; bewegende Gedanken und Ansprachen. Tränen der Trauer in Bergen Belsen, freudestrahlende Gesichter am Morgen in Vorfreude auf die Tour, Erschöpfung nach 100 km Radfaren, und immer wieder einfach: Dankbarkeit und Freude für das, was wir erleben dürfen.

 

Ein täglicher Blog ist da nicht machbar. Zu lange sind die täglichen Etappen, zu schlecht die Internetverbindung und vor allem: Zu schön das Zusammensein mit all den besonderen Menschen.

 

Daher werde ich nur Fotos mit kurzen Bildunterschriften einstellen und auf eine ausführliche Beschreibung verzichten. Denn das müsste ein Buch werden, und dafür habe ich eindeutig keine Zeit - im Moment jedenfalls.

 

Viel Freude an den Bildern!

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Die öko-faire Kaffee-Radel-Tour 2021

Ab Montag, 30. August 2021, radeln wir 100 kg Kaffee, der aus Mittelamerika mit dem Frachtsegler Avontuur gesegelt, ökologisch angebaut und fair gehandelt wurde, von Hamburg nach Weilheim in Oberbayern. Das sind knapp 1000 km in 2 Wochen. Auftakt ist ein Abendgottesdienst am 29.8., 18:00, in der St. Petrikirche in Hamburg.

 

Mit unserer Tour wollen wir ein Zeichen setzen für den notwendigen Wandel in unserer Gesellschaft, v.a. in Klima- und Naturschutz und globaler Gerechtigkeit. Wir, das sind die Biologin Dr. Maiken Winter und Karl Mehl, ev. Pfarrer der Kirchengemeinde Grafrath, sowie MitradlerInnen aus ganz Deutschland.

 

Dadurch, dass pro Etappe unterschiedliche Menschen mitradeln, vernetzen wir Menschen und Projekte und hoffen, damit neue Ideen und Projekte anzustoßen, gemeinsam und über die Schönheit und Vielfalt von Natur und Kultur Kraft zu schöpfen und zum Handeln zu motivieren.

 

Den Kaffee geben wir etappenweise kostenfrei ab, um damit lokale Projekte zu unterstützen. Der gesamte Kaffee ist inzwischen verteilt - zusätzlicher Kaffee kann also leider nicht mehr abgegeben werden.

 

Details zu unserer Tour, Ankunftszeiten bei unseren Stationen und geplante Events entlang der Route könnt ihr hier nachlesen: https://www.wissenleben.de/anders-wandern/kaffeeradeln/

 

Folgt uns auf diesem Blog, um unsere täglichen Erlebnisse und Eindrücke mitzuerleben. Gerne könnt ihr auch zu unserer Tour dazustoßen.

 

Bis später!

 

Maiken und Karl

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Paulus’ Idee einer Geschenk-Ökonomie

Es ist sicherlich etwas ungewöhnlich, hier eine Predigt abzudrucken. Aber die Worte von Juliane Assmann, Referentin für die zwei "anders wachsen" Gemeinden in Dresden,  sind so inspirierend und wohltuend, dass diese Predigt sehr gut auch in einen nicht-kirchlichen Blog passt. Herzlichen Dank an Frau  Assmann, dass wir ihren Text hier veröffentlichen dürfen!

 

 

 

Predigt zum Inspirationstag „anders wachsen“ (auch in youtube zu hören)

Juliane Assmann

 

Wie ihr aber in allen Stücken reich seid, im Glauben und im Wort und in der Erkenntnis und in allem Eifer und in der Liebe, die wir in euch erweckt haben, so gebt auch reichlich bei dieser Wohltat.

Nicht als Befehl sage ich das; sondern weil andere so eifrig sind, prüfe ich auch eure Liebe, ob sie echt sei. Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.

Und damit gebe ich einen Rat; denn das ist euch nützlich, die ihr seit vorigem Jahr angefangen habt nicht allein mit dem Tun, sondern auch mit dem Wollen.

Nun aber vollendet auch das Tun, damit, wie ihr geneigt seid zu wollen, ihr auch geneigt seid zu vollenden nach dem Maß dessen, was ihr habt. Denn wenn der gute Wille da ist, so ist jeder willkommen nach dem, was er hat, nicht nach dem, was er nicht hat.

Nicht, dass die andern Ruhe haben und ihr Not leidet, sondern dass es zu einem Ausgleich komme.

Jetzt helfe euer Überfluss ihrem Mangel ab, damit auch ihr Überfluss eurem Mangel abhelfe und so ein Ausgleich geschehe, wie geschrieben steht: »Wer viel sammelte, hatte keinen Überfluss, und wer wenig sammelte, hatte keinen Mangel.«

2. Kor 8,7-15

 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

 

Zu Beginn möchte ich aus einem Artikel zitieren, der mich schon Anfang des Jahres zu der Predigt für heute inspiriert hat. Er wurde von der Ökologin Robin Wall Kimmerer geschrieben:

 

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Die Verwobenheit Mensch-Natur im Anthropozän

Ein Vortrag von Geseko von Lübke zur Tagung der ev. Akademie Tutzing

"Das Große ganze - und wir mitten drin".

Die Tagung wurde auf 2022 verschoben.

Der eindrückliche Vortrag wird hier mit Erlaubnis von Herrn von Lübke online gestellt.

 

 Das Ende des Dualismus und der Anfang der Verbundenheit

 

Liebe Gäste an dieser Online-Tagung:

 

Ich will meinen Vortrag mit ein paar zitierten Worten einleiten, die jeder von Ihnen schon mal gehört hat – in der Predigt, in der Schule, im Konfirmationsunterricht oder sonst wo. Sie stammen aus der 'Genesis' dem 1. Buch Mose in der Bibel. Also der folgenreichen Schöpfungsgeschichte unserer Zivilisation, einer Art Zielvorgabe, die vor rund 3000 Jahren formuliert wurde. Ich zitiere:

 

Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde. (…) Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht. (…) Und es geschah also.

 

Wie gesagt: Dreitausend Jahre mag es her sein, dass man die damals geltende Schöpfungsgeschichte so zusammenfasste, weitererzählte, sechs Jahrhunderte später aufschrieb und vorlas: So prägte sie sich ein in die kulturelle Erinnerung, bis sie zum Bodensatz unserer Seele wurde, eine mythische Wahrheit, die alles durchdringt.

 

Einerseits. Aber andererseits steht dieser biblische Mythos in krassem Gegensatz zu dem, was wir in der Schule und Universität lernen, in der modernen wissenschaftlichen Literatur lesen und was dem gesunden Menschenverstand entspricht:

 

Denn der rationale Verstand der Moderne lässt scheinbar wenig übrig von den sentimentalen Gefühlen: Der Schöpfung in sechs Tagen, plus Ruhepause in der Bibel, steht die jüngste Erkenntnis von 15 bis 20 Milliarden Jahren kosmischer Evolutionsgeschichte gegenüber. Die Erschaffung des Himmels nach Fertigstellung der Erde lässt Kosmologen müde lächeln, an den Menschen nach dem Abbild Gottes mag nach einem Jahrhundert der Völkermorde niemand mehr so richtig glauben. Und doch ist – bei aller Vernunft – etwas hängengeblieben vom Schöpfungs- und Herrschaftsauftrag von ganz Oben. Wie heißt es in der Bibel? „Und es geschah so!

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Die Kaffee-Radeltour 2021

MitradlerInnen für Klimagerechtigkeit gesucht!

 

Radeln auch Sie gesegelten, ökologisch angebauten und fair gehandelten Kaffee von Hamburg nach Weilheim in Oberbayern!

 

Wir bieten vom 30. August bis 12. September 2021 die Möglichkeit, etappenweise an einer ganz besonderen Fahrradtour teilzunehmen: 100 Kilogramm Kaffee - von einem Frachtsegler aus Mittelamerika nach Hamburg transportiert, mit fairer Bezahlung und unter menschenwürdigen Bedingungen geerntet und ohne Pestizide angebaut - werden von Hamburg nach Weilheim in Oberbayern geradelt.

 

Mit dieser Aktion möchten wir ein Zeichen setzen für den notwendigen Wandel vor allem in den Bereichen Mobilität, Klimaschutz und Handel. Auf den einzelnen Tagesetappen werden durch Treffen mit lokalen Initiativen auch viele andere Aspekte eines nachhaltigen Lebensstils beleuchtet. Details zur Tour und den einzelnen Etappen finden Sie unter https://www.wissenleben.de/anders-wandern/kaffeeradeln/

 

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Kompensieren - Ablasshandel oder wichtiger Beitrag zum Klimaschutz?

Jeder spricht vom Klimawandel und von der Dringlichkeit etwas zu tun. Aber was wird konkret getan? Wie viel CO2 sparen diejenigen Menschen, die über Klimaschutz reden, eigentlich selbst ein? Und wie viele Menschen werden durch "Klima-Aktivisten" motiviert, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren?

 

Michael Bilharz geht das ganze Gerede gehörig auf die Nerven. Er macht einfach. Und er hat dafür u. a. die "Klimawette" initiiert. Dabei gilt es, bis zur Klimakonferenz im Herbst 1 Million Menschen dazu zu bringen, 1 Million Tonnen CO2 einzusparen - indem sie an Projekte spenden, die anderen Menschen ein fossil-reduzierteres Leben ermöglichen.

 

Der Haupt-Kritikpunkt, der Bilharz dabei entgegenschlägt ist: "Ablasshandel! Die Leute kaufen sich frei und tun danach nichts, um ihren eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Im Grunde wird dadurch ermöglicht, dass wohlhabendere Leute guten Gewissens CO2 ausstoßen können, statt ihren Lebensstil grundsätzlich zu ändern."

 

Zu diesem Vorwurf äußert sich Bilharz sehr deutlich:

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Klimawandel - realistische Ziele?

Angeregt von der Diskussion bei unserer Mitgliederversammlung, schrieb Andreas Meissner folgenden Text. Ein herzliches Dankeschön, dass wir ihn hier veröffentlichen dürfen!

 

 Ich fahre jährlich rund 3000 Kilometer mit dem Fahrrad. Im April, Juli und November gibt es immer was zu feiern. Der Ehrgeiz ist da, den nächsten Tausender vielleicht mal etwas früher im Jahr zu erreichen. Das Radeln und die Ziele dabei bereiten mir Freude, die Etappen sind konkret und jeweils in überschaubaren Zeiträumen zu erreichen.

 

Fußball spiele ich nicht. Aber ich schaue mir gerne Spiele an, und habe vor gefühlt langer Zeit den eigenen Sohn in einer Mannschaft trainiert. Hier brennen auf dem Platz elf Spieler vor Ehrgeiz, in überschaubarer Zeit, nämlich 90 Minuten, ein Ziel zu erreichen, nämlich ihren Sieg. Eine kollektive Anstrengung, ein gemeinsames Ziel. Haben nur ein oder zwei Spieler einen schlechten Tag und fabrizieren viele Fehler, werden sie sich nach einer Niederlage in der Kabine wohl einiges anhören müssen. Nur wenn alle mitziehen, kann es klappen.

 

Der Klimawandel ist ein globales Problem, das Kollektiv somit, das hier mitziehen müsste, ziemlich groß. Und unüberschaubar. Die Ziele dabei könnten durchaus konkret sein: der Temperaturanstieg global soll unter 1,5 oder wenigstens unter 2 Grad bleiben. Und die persönliche CO2-Bilanz könnte ganz konkret jedes Jahr um 2-3 Tonnen abgebaut werden. Das wäre doch schon mal was! In Initiativen wie der Klimawette oder diversen Klimaplänen könnte man Mitstreiter finden, um sich gegenseitig anzuspornen und gemeinsam Erreichtes zu feiern. So weit, so gut.

 

Warum aber klappt es mit persönlichen Bemühungen beim Klimawandel nicht so gut wie beim Radeln oder Fußballspielen? Und was folgt daraus?

 

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Online BerufsKlima-Workcamp am 01.+02. Februar 2021

Bewirb dich jetzt für eines der BerufsKlima-Workcamps der Deutschen Klimastiftung!

 

Du bist zwischen 16 und 25 Jahren alt und willst später einen Job machen, der auch wirklich Zukunft hat?

Oder bist du gerade in einer Ausbildung oder im Studium und denkst, dass eigentlich noch mehr geht?

Mehr Nachhaltigkeit! Mehr Klimaschutz!

Dann melde dich schnell, mit einem kurzen Schreiben in dem du Dich und deine Erwartungen vorstellst, für das nächste BerufsKlima-Workcamp inkl. Übernachtung an und sei dabei!

Das besondere dabei ist:

  • Das "Camp" ist kostenfrei
  • Beteiligte werden nicht nur als Teilnehmende gesehen, sondern als Beteiligte, die zu Mitwirkenden zukünftiger BerufsKlima-Workcamps oder allgemein zur Arbeit der Deutschen KlimaStiftung werden können, wenn sich beide Seiten das wünschen.
  • Als Multiplikator*in für die BerufsKlima-Workcamps bist du Teil einer Gemeinschaft engagierter Menschen, die sich für eine klimafreundliche, nachhaltige Zukunft einsetzen – nicht nur in der Berufswelt. Du hast die Chance:
    - als Referent*in auf eines der zukünftigen BerufsKlima-Workcamps anderen von deinem persönlichen Berufsweg zu berichten (peer-to-peer)
    – über dein eigenes Projekt auf unseren Websites zu berichten und somit Kooperations-, Finanzierungspartner oder Teilnehmer*innen zu finden.
  • Die Erfahrungen aus den Workcamps können dir für deine berufliche Weiterentwicklung in vielerlei Hinsicht hilfreich sein. Denn Fachkräfte, die wissen, was und wohin sie wollen und dazu noch Ideen und Innovationen entwickeln, wie wir unseren Planeten zukunftsfähig gestalten können, werden Mitbewerber*innen gegenüber ganz klar im Vorteil sein. Aktiv engagierte Mitgestalter*innen werden in allen Berufsbranchen gebraucht.

 Also, melde dich an! Viel Erfolg!

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Augsburg setzt ein klares Zeichen im Kimaschutz

Endlich ein klares Zeichen!
Augsburg beschließt ein für die Stadt insgesamt noch zur Verfügung stehendes „CO2-Budget“ von 9,7 Millionen Tonnen. Bei 300.000 Einwohnern sind das 32,3 t CO2 pro Einwohner maximal für alle Zeiten. Im Moment stösst jeder von uns im Durchschnitt 11,2 Tonnen aus.
Welche Stadt kommt als nächstes? Wir sind gespannt!
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Das ideale Weihnachtsgeschenkt: anders wandern!

Alle Jahre wieder...überlegen wir uns, mit was wir unseren Lieben eine Freude machen können. Aber im Grunde haben die meisten von uns schon alles, was wir brauchen - und eigentlich zu viel davon. Was uns aber oft fehlt ist: Zeit.

 

Zeit, aber ohne viel Aufwand. Keine Wellness-Lounge, kein 4-Sterne Hotel, keine große Reise. Einfach Zeit füreinander; Zeit für andere; Zeit für Austausch; Zeit zum Genießen; Zeit, um sich an der Schönheit um uns herum zu freuen.

 

Schenken Sie Zeit zum gemeinsamen Ausprobieren (veganer) Rezepte; für Konzert, Theater oder Kabarett zu hause, für schöne Unternehmungen. Und wenn Sie mal etwas anders wandern wollen, dann schenken Sie doch eine Exkursion mit anders wandern.

 

Wir haben unser Jahresprogramm für 2021 fertiggestellt und freuen uns auf viele spannende Touren. Für jeden ist wieder etwas dabei: Kurze Spaziergänge in die Natur, mehrtägige Wanderungen und Radtouren. Auch unsere beliebte Zugspitz-Tour haben wir wieder im Programm.

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Nicht irgendwann, sondern jetzt!

Klimaschutz ist kein Spiel! Es geht um alles - nicht nur um viel.
Klimaschutz ist kein Spiel! Es geht um alles - nicht nur um viel.

"Der Klimawandel existiert. Er ist menschengemacht. Wir müssen handeln." Nichts Neues. Doch weiterhin ohne echte Konsequenz.

 

Tatsache ist, dass die Menschheit in etwa 7 Jahren ihr gesamtes CO2-Budget aufgebraucht hat (um die globale Erwärmung möglichst unter 1,5 Grad zu halten). Ein Überschreiten von klimatischen Kipp-Punkten würde sehr wahrscheinlich werden und dies hätte kakastrophale Auswirkungen auf jeden von uns. Dennoch leben die meisten Menschen weiterhin so wie bisher und wollen sich in ihrem "Spaß" nicht - oder nur geringfügig - einschränken. Der online-Handel blüht, die Autos stehen kilometerweit im Stau, die Streaming-Dienste boomen - statt dass sich der Konsum reduziert, wird immer mehr gekauft und weggeworfen.

 

Es gibt viele psychologische Erklärungsansätze für dieses Verhalten - sehr gut beschrieben im Buch "Psychologie im Umweltschutz". Erklärungen reichen aber nicht aus, um eine globale Katastrophe aufzuhalten - genauso wenig wie Worte.
Wir dürfen uns nicht hinter Erklärungen und Worten verstecken.

 

Es geht um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen, und zwar

  • nicht irgendwann, sondern jetzt.
  • nicht "nur" für irgendwen, sondern auch für mich und meine Liebsten.
  • nicht nur durch Maßnahmen, die mir Spaß machen, sondern durch ein Handeln, das meine Treibhausgasemission innerhalb von wenigen Jahren auf Null bringt.

Leider nervt dieses Thema. Es macht keinen Spaß, sich darüber Gedanken zu machen. "Ich tu doch eh schon was - und jetzt lass mich endlich zufrieden!"; "Ich mag nicht bevormundet werden!"; "Warum soll ich auf meinen Spaß verzichten, wenn alle anderen es nicht tun?!" und so weiter.

 

Klimaschutz ist natürlich nicht immer "Spaß". Nicht, wenn man in der Kälte radelt. Nicht, wenn einem der Zug vor der Nase wegfährt. Nicht, wenn ständig die drohende Katastrophe im Bewusstsein ist. Nicht, wenn Freunde genervt sich abwenden. Gleichzeitig macht es zutiefst zufrieden und glücklich, wenn man die vollen Gläsern aus dem Unverpackt-Laden in den Radlanhänger packt; wenn man am langen Stau der Autos vorbeiradelt; oder auch, wenn man sich ausnahmsweise ein schönes ökologisches und faires Kleidungsstück leistet.

 

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Black Friday goes Orange

WissenLeben ist überparteilich. Ausnahmsweise berichten hier wir über eine - unserer Meinung nach - sehr gute Kampagne der ÖDP: Macht aus dem "Black Friday" einen "Orange Friday"!

 

Von heute bis zum 29. November findet die Europäische Woche der Abfallvermeidung statt. (Un)passenderweise erwartet uns am Freitag, den 27. November, der alljährliche „Black Friday“. Der „Black Friday“ ist die Versinnbildlichung des Konsum- und Wachstumswahns. An diesem Tag sollen sich die Menschen mit scheinbar günstigen Sonderangeboten eindecken - meistens mit Dingen, die überflüssig sind oder die man ebensogut auch gebraucht kaufen oder ausleihen kann. Diese Dinge wurden mit viel Energie- und Materialaufwand hergestellt. In Zeiten von Corona werden einmal mehr die Online-Händler besonders von dem zu erwartenden Geschäft profitieren. Das Nachsehen haben die kleinen stationären Händler und natürlich auch die Umwelt. Denn der stetig ansteigende Verpackungsmüll erzeugt sowohl bei produktion als auch Enbtsorgung enorme Probleme für Klima und Umwelt.

 

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Die Demokratie braucht ein Update

Foto (c) MeetingDemocracy
Foto (c) MeetingDemocracy

Was ist das eigentlich - ein Bürgerrat / eine Bürgerrätin? Warum sind sie wichtig? Und wofür braucht man Planungszellen? Um diese Fragen geht es in dem neuen online-Angebot von MeetingDemocracy.

 

Viele Bürgerinnen und Bürger fühlen sich vom politischen System überrannt, fühlen sich nicht ernst genommen, sind frustriert, dass eigene Ideen und Sorgen wenig bedacht werden. Wie aber all die verschiedenen Perspektiven und Ansichten respektvoll und tolerant ansehen, gemeinsam diskutieren und daraus Lösungen finden, die für alle akzeptabel sind? Das ist eine sehr schwierige, aber sehr wichtige Aufgabe der Demokratie.

 

Demokratie lebt von der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern. Deren Ideen, Sorgen, Anliegen, Vorschläge sollten bei neuen Entwicklungen und Entscheidungen noch viel mehr zur Sprache kommen. Bürgerräte* sind ein wichtiges und gut umsetzbares Mittel, um Bügerinnen und Bürger aktiv an der Gestaltung des öffentlichen Lebens teilnehmen zu lassen.  Dabei arbeiten Bürger*innen in Planungszellen, um möglichst effektiv zu einer gemeinsamen Lösung zu gelangen. Mehr zu der Methode ist auf der Seite MeetingDemocracy beschrieben.

 

Wie die Arbeitsweise mit Planungszellen funktioniert, können Sie in einem kostenfreien 90-minütigen online-Workshop ausprobieren. Dabei wird an einem gesellschaftlich relevanten Beispiel das Verfahren durchgespielt. Vorkenntnisse sind nicht notwendig.

 

Die Ergebnisse der Planungszellen werden auf der Webseite von MeetingDemocracy dargestellt.

 

Der nächste Termin der online-Serie ist:

Mittwoch, 25.11.: 18:30 bis 20:00.

Registrierung unter www.meetingdemocracy.net

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Klimaschutz ist kein Spiel

Raus aus dem Korsett der kurzzeitig denkenden Profitgesellschaft! Foto von Maiken Winter aus der Stoa169 bei Polling
Raus aus dem Korsett der kurzzeitig denkenden Profitgesellschaft! Foto von Maiken Winter aus der Stoa169 bei Polling

Leserbrief zum Artikel „Energiewende bis 2035 wohl nicht zu erreichen“ vom 5. November 2020

 

Wann endlich verstehen wir, dass die Frage, ob wir die Klimaneutralität bis 2035 erreichen, keine Option ist, sondern dringende Notwendigkeit? Das Erreichen dieses Ziels darf nicht dem Glück überlassen bleiben, wie ein Spiel einer Fußballmanschaft. Sondern es bedarf der absoluten dringlichsten Priorität. Uns allen ist doch die Gesundheit unserer Mitmenschen wichtig, wie ja auch die Coronakrise zeigt. Dann müssen wir uns auch dringend auf das Erreichen unserer Klimaziele fokussieren, und sie Nicht nur als Option betrachten, die erreicht werden wird oder nicht. Klimaschutz ist keine Option sondern wesentliches Fundament unserer Zukunft.

 

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Corona, Konsum und ich - Eine Umfrage

Kapelle bei Raisting. Foto: Winter
Kapelle bei Raisting. Foto: Winter

Schon wieder Lockdown, wenn auch "light". Kein Kino, keine Partys, kein Verreisen, kein "Spaß". Aber weiterhin: Frieden, Dach überm Kopf, ausreichend Nahrung, wunderschöne Natur um uns herum.

 

 

Im Frühjahr durchlebten wir den ersten Lockdown. Damals erstellten wir eine Umfrage zum Thema Corona, Konsum und Klimawandel. Bevor wir die Ergebnisse hier präsentieren, wiederholen wir die Befragung, um zu sehen, ob und wie sich die Gemütslage geändert hat.

 

Bitte nehmen Sie an dieser Umfrage teil! Herzlichen Dank!

 

https://www.surveymonkey.de/r/KJ5BRX5

 

Die Umfrage läuft bis zum 30.11.2020.

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Gemeinsam Wandern im Herbst

Herbst. Besinnung auf Vergangenes; Abschied von Menschen, Ideen, Vorstellungen; Ruhe finden und Energie für die dunklere, aber auch gemütlichere Winterzeit - und für den Neustart im Neuen Jahr.

 

Auf wunderschönen Wegen haben wir die Möglichkeit, im Gespräch und in der Stille die Herbststimmung zu geniessen.

 

Zum Abschluss werden wir (wer möchte) in der evangelischen Friedenskirche in Diessen gemeinsam bekannte und neue Lieder singen. Es ist auch möglich, um 14:00 direkt zum Singen zu kommmen.

 

Treffpunkt: Samstag, 31. Oktober 2020 um 10:00 am Bahnhof Raisting; Rückfahrt mit dem Zug aus Dießen

Distanz: 12 km

Anmeldeschluss: 30.10.2020

Teilnahmegebühr: 7 Euro

Leitung: Dr. Maiken Winter und Karl Mehl

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Abschied und Neuanfang auf der Zugspitze

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Raus in die Natur! Aber bitte mit Bedacht!

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Guten morgen, Welt!

Eine Umfrage zum Konsumverhalten will ein wenig Klarheit verschaffen.

 

Geht es Ihnen auch manchmal so, dass Sie aufwachen und es kaum fassen können, dass heute schon heute ist, und nicht  vorgestern oder gar letztes Jahr? Es passiert so Vieles auf einmal; das Lebensgefühl verschiebt sich gerade unglaublich schnell und so drastisch; was einen vor einigen Jahren tief getroffen hat, ist heute eine blasse Erinnerung; was vor zwei Monaten normal war, ist heute unvorstellbar; und was heute "normal" ist, wird hoffentlich schon nächstes Jahr unvorstellbar sein.

 

Wir leben in einer ungewissen, unsicheren Zeit; gleichzeitig erleben viele eine Zeit von Ruhe und Erholung, von Fokussierung auf Wesentliches. Es ist also auch eine Zeit der extremen Ungleichhheit. Menschen kämpfen ums Überleben - gesundheitlich und  finanziell; andere haben die Möglichkeit, sich genüsslich der Gartenarbeit oder andere Dingen zu widmen. Insgesamt erscheint Vieles verquer in unserer Welt.

 

Die Corona-zeit hat auch einiges Positive: Sie hat  vielen bewusst gemacht, was wirklich wesentlich ist und dass wir mit viel weniger glücklich sein können. "Viel weniger" - das ist auch dringend notwendig, um ein weiteres Überschreiten von klimatischen Kipp-Punkten zu vermeiden. Der Klimawandel hat nicht Corona - er schreitet unbeirrt voran. Und es ist dringend notwendig, dass wir lernen, mit viel weniger gut zurecht zu kommen.

 

Wie hat sich bei das Konsumverhalten verändert? Haben die Menschen aus dieser Krise gelernt, mit weniger Konsum glücklicher zu sein? Das ist eine spannende Frage, die wir gerade über eine Umfrage untersuchen. Erste Ergebnisse sind sehr interessant und zeigen unsere gespaltene, unklare Einstellung zum Klimawandel. Zum einen stimmen bisher 80% dieser Aussage zu: "Effektiver Klimaschutz schränkt uns viel weniger ein als die Coronakrise. Denn auch wenn wir effektiv das Klima schützten (z.B. durch Maßnahmen zu weniger Auto- und Flugverkehr, weniger Konsum, weniger Energieverbrauch,..), können wir weiterhin Freunde treffen, wandern gehen, Kultur geniessen und vieles mehr. Aber wenn wir nicht sofort effektiv handeln, dann wird der Klimawandel noch weit elementarere Dinge zerstören als die Coronakrise - und zwar langfristig, nicht nur für ein paar Monate. Dazu gehören Frieden, Gesundheit, Ernährung, stabile Ökosysteme, sichere Wasserversorgung und vieles mehr." Gleichzeitig wissen 57% der TeilnehmerInnen nicht, ob sie ihr Kosumverhalten durch die Erfahrungen in der Coronakrise langfristig ändern werden. Einige weitere Ergebnisse deuten sich schon an. Aber um eine klare Aussage treffen zu können benötigen wir noch weitere TeilnehmerInnen.

 

Machen Sie mit und helfen Sie, ein wenig Klarheit zu schaffen - zumindest in der Frage zu unserem Konsumverhalten. Danke für Ihre Teilnahme! Die Umfrage zum Konsumverhalten zur Zeit von Corona finden Sie hier: https://www.surveymonkey.de/r/N5F267B

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Die Welt nach Corona - eine Zukunftsvision

Seeholz, März 2020. Foto: Maiken Winter
Seeholz, März 2020. Foto: Maiken Winter

Was für ein wunderschöner, positiver Text vom Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx, www.horx.com und www.zukunftsinstitut.de

 

Ich werde derzeit oft gefragt, wann Corona denn „vorbei sein wird”, und alles wieder zur Normalität zurückkehrt. Meine Antwort: Niemals. Es gibt historische Momente, in denen die Zukunft ihre Richtung ändert. Wir nennen sie Bifurkationen. Oder Tiefenkrisen. Diese Zeiten sind jetzt.

 

Die Welt as we know it löst sich gerade auf. Aber dahinter fügt sich eine neue Welt zusammen, deren Formung wir zumindest erahnen können. Dafür möchte ich Ihnen eine Übung anbieten, mit der wir in Visionsprozessen bei Unternehmen gute Erfahrungen gemacht haben. Wir nennen sie die RE-Gnose. Im Gegensatz zur PRO-Gnose schauen wir mit dieser Technik nicht »in die Zukunft«. Sondern von der Zukunft aus ZURÜCK ins Heute. Klingt verrückt? Versuchen wir es einmal:

 

Die Re-Gnose: Unsere Welt im Herbst 2020

Stellen wir uns eine Situation im Herbst vor, sagen wir im September 2020. Wir sitzen in einem Straßencafe in einer Großstadt. Es ist warm, und auf der Strasse bewegen sich wieder Menschen. Bewegen sie sich anders? Ist alles so wie früher? Schmeckt der Wein, der Cocktail, der Kaffee, wieder wie früher? Wie damals vor Corona? Oder sogar besser? Worüber werden wir uns rückblickend wundern?

 

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Die Zeit drinnen gut überstehen...

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich hoffe, es geht euch allen gut, und ihr habt etwas Muße, die frei gewordene Zeit auch etwas zu genießen - Zeit zu haben, mal den Stress loszuwerden, entrümpeln, lesen, Musik machen. Manchen werden die Abendveranstaltungen abgehen. Daher hier ein paar Links zu kulturellen Veranstaltungen und anderen Dingen. Viel Freude beim "Ausgehen" (vielleicht auch virtuell mit Freunden) und bleibt gesund! Bitte gerne die Liste in der Kommentarzeile ergänzen! Wir bauen eure Vorschläge dann mit ein. Danke!

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Der überforderte Mensch

Dr. Andreas Meißner
Dr. Andreas Meißner

Warum wir in der Ökokrise (bisher) scheitern

 Vortrag von Dr. Andreas Meißner, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie vom 10. März 2020 in der Himmelfahrtskirche München-Sendling

 

Eine kleine Frage zu Beginn: Glauben Sie, unsere Kultur wird sich freiwillig zu einer nachhaltigen Lebensweise bekehren? Vielleicht regt sich leise Skepsis an dieser Stelle – zu Recht, wie wir noch sehen werden.

 

Wir wissen und sehen, was schief geht. Die Temperaturen und der CO2-Gehalt der Atmosphäre steigen weiter. Flugreisen, Übernutzung schwindender Böden sowie Überfischung und Plastik in den Meeren werden weiter zunehmen, die Artenvielfalt dafür weiter abnehmen. Und das trotz aller Konferenzen, Beschlüsse und Tagungen, die es zu all dem schon gegeben hat. Allein seit der Umweltkonferenz in Rio 1992 ist der jährliche CO2-Ausstoß weltweit um zwei Drittel gestiegen, von 22 auf 37 Gigatonnen jährlich.

 

Das Gute ist: immer mehr Menschen erkennen, dass etwas getan werden muss, und setzen sich dafür ein, in vielen Initiativen, oder auf Demonstrationen. Greta Thunberg und die Friday-for-future-Bewegung stoßen auf große Resonanz. Das Kritische aber ist, dass schnell etwas getan werden müsste, und das weltweit. In Deutschland wurde zwar nach Fukushima der Atomausstieg beschlossen, auch dank der vielen Proteste dazu die Jahrzehnte vorher; weltweit aber werden weiter Kernkraftwerke gebaut. Protest allein ist also keine Garantie für Veränderung, dies vorweg.

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Nicht alles ist abgesagt...

Ein Gastbeitrag von Angelika Prüfer-Speer

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Corona versus Klimawandel

Flüge werden gestrichen, Reisen reduziert, Produktionsketten eingestellt, die Börse reagiert sofort und viele Menschen begreifen: Der Klimawandel ist eine ernsthafte Gefahr , die wir als Menschheit so schnell wie möglich in den Griff bekommen müssen, um großes Leid auf der ganzen Welt zu vermeiden.

 

Oops, ach so, nein, Entschuldigung. Es heißt anders: Der Coronavirus ist eine ernstzunehmende Gefahr, die wir als Menschheit in den Griff bekommen müssen. Auch gut. Denn wenn wir nicht schaffen, die rasche Ausbreitung des Virus einzuschränken, dann könnten mehr Menschen daran sterben, als wenn wir dem Virus möglichst rasch und effektiv seine Ausbreitungswege abriegeln. Insofern macht es Sinn, Flüge zu streichen und Massenveranstaltungen zu meiden.

 

Dennoch ist die Reaktion auf den Coronavirus erstaunlich in Relation zu anderen, größeren Gefahren, gegen die sehr viel weniger effektiv vorgegangen wird – darunter u. a.

  • Luftverschmutzung: Jährlich ca 6 Millionen Tote weltweit, so eine Studie der MPG im Jahr 2015
  • Autounfälle: Mindestens 1 Million Tote pro Jahr weltweit, so eine Übersicht der WHO aus dem Jahr 2013
  • Klimawandel: Nach WHO-Schätzungen mindestens 250.000 Tote pro Jahr ab dem Jahr 2030 ; und diese Rate ist nur der Anfang einer globalen Katastrophe.

Wenn wir Angst um unsere Gesundheit, ja unser Überleben haben, warum reagieren wir dann nicht entsprechend auf die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen? Flüge einstellen, Autofahren minimieren, Produktionsketten (zumindest von klimaschädlichen Dingen) einstellen ... Corona zeigt, dass Menschen durchaus fähig sind, sehr schnell auf eine Gefahr zu reagieren.

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Einfach mal innehalten

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Glaube, Liebe, Hoffnung....

Ich bin überzeugt: Ohne Liebe haben wir weder die Energie, noch die Überzeugung, noch das Durchhaltevermögen, uns langfristig für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen einzusetzen.  Nur wenn ich etwas bedingungslos  liebe, setze ich mich auch dafür ein, es zu erhalten - egal wie die Chancen stehen, dass ich Erfolg habe.

 

Wenn wir nicht aus Liebe handeln, dann werden wir immer wieder frustriert, deprimiert, und werden für dumm verkauft, wenn unser Einsatz mal wieder fehlschlug - wenn trotzdem die Straße gebaut wird, trotzdem die CO2-Konzentration steigt, trotzdem die Leute wie wild um die Welt fliegen.

 

Glaube und Hoffnung können getäuscht werden. Liebe aber ist einfach da, ist bedingungslos und lässt sich nicht einschüchtern. Daher ist es so wichtig, die Verbindung zur Natur zu stärken, rauszugehehn und die Schönheit der Natur wahrzunehmen und zu geniessen. Deswegen planen wir unsere "anders wandern" Touren und hoffen, dass mehr und mehr Menschen klar erkennen und fühlen: Aufgeben ist keine Option!

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Fasten für den Neuanfang

Fastenzeit. Dieses Jahr bin ich bereit. Doch ich faste nicht für das Klima, nicht für die Natur, nicht für Menschen in Afrika, nicht für meine Kinder. Ich faste für mich.

 

Ich liebe das Leben. Ich liebe die wunderschöne Natur. Und ich möchte die Schönheit des Lebens erhalten. Natürlich für alle Lebewesen. Aber v.a. für mich. Dazu brauche ich ab und zu einen Schubser, um mich zu bewegen. Da hilft die Fastenzeit als Anschubgeber. Als Anschubser für Änderungen, zu denen ich im Alltag nicht komme; für Änderungen, die ich schon lange machen will, aber immer wieder aufschiebe.

 

Es wäre schön, wenn du mitmachst. Lass dich dabei nicht von den vielen Punkten demotivieren. Es ist halt so, dass viele Leute schon Vieles machen - daher sind manche Punkte für sie überflüssig; andere Leute beginnen gerade, ihr Leben umzustellen und können bei jedem Punkt mitmachen. Alle Punkte sind für diese Menschen in dem kurzen Zeitraum aber viel zu viel. Je nachdem, wo du stehst, such dir einfach einen oder mehrere Punkte aus. Das wäre schon eine tolle Sache. Danke für deinen Einsatz! Und teil gerne deine Erfahrungen mit uns! Es wäre spannend, zu lesen, wie es Dir ergeht!

Und übrigens - natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten, Natur und Klima möglichst wenig zu belasten - v.a. auch durch aktiven Naturschutz vor Ort. Diese Liste hat nicht den Aspruch auf Vollständigkeit. Aber sie gibt dir hoffentlich einige gute Anregungen.

 

Also, los geht´s!

 

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Märzenbecher-Exkursion vorverlegt

Ich hatte ja immer noch die Hoffnung gehabt, dass der Winter noch kommt; wenn schon nicht im Dezember, dann halt im Januar; und wenn nicht im Januar, dann im Februar.

 

Aber er kommt dieses Jahr wohl gar nicht. Das wird wohl in Zukunft immer häufiger der Fall sein. Traurig. Aber machen wir das Beste draus und geniessen den frühen Frühling, der jetzt schon die Blumen blühen lässt und die Vögel zu uns bringt.  Märzenbecher, Schneeglöckchen und Krokusse blühen schon seit Anfang Februar! Daher haben wir unsere Märzenbecher-Exkursion um eine Woche vorverlegt - auf den 1. März.

 

Wer im März noch nicht im Seeholz war, sollte das unbedingt nachholen, denn es ist ein wahres Juwel.  1000ende von Märzenbechern blühen in einem wunderschönen Wald mit uralten Eichen. Gleichzeitig kann man, wenn man Glück hat, mindestens fünf Spechtarten entdecken.

 

Auf unserer Exkursion entdecken und genießen wir die Schönheit, auch in Stille und mit Hilfe ausgewählter Texte, und tauschen uns aus über die Natur und unsere Verantwortung, sie zu bewahren.

 

Anmeldung bis zum 29.2. unter info@wissenleben.de

Teilnahmegebühr: 5 Euro

Leitung: Dr. Maiken Winter und Karl Mehl

Diese Exkursion ist Teil von "anders wandern"

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gemeinsam anders wandern II

Eindrücke unserer Exkursion in die Partnachklamm und auf den Eckbauer

Mit 19 Leuten auf Exkurison gehen?! Das sind doch viel zu viel! Und dann noch hauptsächlich mit Menschen, die ich gar nicht kenne. Wie wird das werden? Werden sie sich auf unseren Ansatz des anders Wanderns einlassen? Werden die TeilnehmerInnen miteinander klarkommen oder - noch besser - sich gut verstehen? Wird es zu eisig, zu warm, zu kalt? Zugegeben, ich war ziemlich nervös vor dieser Tour, zu der sich überraschend viele Interessierte angemeldet hatten.

 

Und dann wurde es ein ganz wunderschöner Tag mit perfektem Wetter und einer sehr sympatischen, interessanten Gruppe von Menschen. Dank an alle Teilnehmer und Teilnehmerinnnen für diesen tollen Tag! Ich freue mich schon sehr auf unsere nächste Tour!

 

Hier ein paar Eindrücke:

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Begrenzungen

Ein Symbol für Begrenzung aus Liebe für das Miteinander - im Gebirge entdeckt. Foto: Maiken Winter
Ein Symbol für Begrenzung aus Liebe für das Miteinander - im Gebirge entdeckt. Foto: Maiken Winter

Gedanken im Februar von Meinhard Miegel

Mit freundlicher Erlaubnis nachgedruckt aus der Stiftung kulturelle Erneuerung

 

Als im November 1918 die bis dahin Deutschland Regierenden fluchtartig die politische Bühne verließen und damit eine Jahrhunderte währende quasi feudale Ordnung beendeten, schien der Weg frei für eine neue Ordnung: die Herrschaft des Volkes, die Demokratie.

 

Doch der Schein trog. Nach mehr oder minder demokratischen Intermezzi entstanden nicht nur in Deutschland sondern in zahlreichen Ländern Europas autokratische und diktatorische aber keineswegs demokratische Gemeinwesen. Den jungen Demokratien hatte es am Wichtigsten gemangelt: Demokraten.

 

Nach dem zweiten Weltkrieg keimte die Hoffnung auf eine nochmalige Chance. Die Umstände waren günstig und eine Zeitlang schien es, als könne die Demokratie diesmal einen Siegeszug antreten. Doch abermals trog der Schein. Zwar nahmen immer mehr Länder für sich in Anspruch, Demokratien zu sein. Doch die meisten von ihnen stolpern und straucheln heute durch die Geschichte. Denn wiederum fehlt es an Demokraten.

 

Damit bewahrheitet sich eine Befürchtung, die bereits Platon vor annähernd 2.500 Jahren hegte: Demokratie erfordert Menschen, die sich zu begrenzen wissen. Für Platon strebten die meisten nach grenzenloser Freiheit. Inzwischen streben sie auch nach grenzenloser Wohlstandsmehrung, Selbstverwirklichung, Anerkennung. Die Schwäche der Demokratie: Sie hat diesem grenzenlosen Streben nichts Effektives entgegenzusetzen.

 

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Ein Geburtstagswunsch

Heute ist mein Geburtstag. Und ich bin zu Hause statt bei der Arbeit. Zugegeben, es ist gar nicht so schlecht, heute daheim zu sein. Dennoch war dieser Morgen – wie so viele Morgen- und Abendstunden – geprägt mit großem Frust auf die BRB und die DB. Mein Hintergrund: Ich bin überzeugte Klimaschützerin, habe mein Auto verkauft und bin auf ein funktionierendes, verlässliches Zugsystem angewiesen, weil ich in München arbeite – wie viele andere in unserer Region auch.

 

Die Art und Weise, mit der man als Bahnkundin behandelt wird, ist eine Unverschämtheit (abgesehen von den freundlichen SchaffnerInnen), die „Performance“ ungenügend und die Prioritäten im Verkehrsbereich unzulänglich.

 

Man hat fast das Gefühl, dass die Bahnkunden absichtlich zum Autofahren gedrängt werden. Denn welcher Idiot fährt heutzutage noch mit dem Zug?! Wenigstens ist man im Auto im Warmen und hat einen Sitzplatz. Da ziehen Argumente wie „nahende globale Klimakatastrophe“ oder „Notwendigkeit des Klimaschutzes“ einfach nicht mehr, wenn man tiefgekühlt am Bahnhof steht. Und das ist absolut verständlich. Selbst für mich. Das soll was heißen…

 

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Neustart am Pürschling

Am Samstag, 18. Januar, brachen wir zu unserer ersten Tour von anders wandern auf. Die Wettervorhersage verhieß nichts  Gutes - and dann wurde es eine wunderschöne Tour!

 

Schon im Zug wurde heiß diskutiert - über Fernreisen und darüber, wer  Schuld daran ist, dass immer mehr Menschen in immer weiter entfernte Länder reisen wollen - ist es die Reiseindustrie mit ihrer Werbung oder das intrinsische Interesse der Menschen, Neues zu entdecken? Klären konnten wir die Frage nicht, aber sie war ein guter Auftakt zu einem wunderschönen Tag, der zeigte: Auch ganz in der Nähe kann man per Zug und zu Fuss wunderschöne Natur entdecken.

Kaum andere Wandersleut waren untwerwegs, so dass wir den Berg fast für uns hatten - in seiner Stille und seiner neuen Schneedecke. Eine ideale Winterwanderung, die ihrem Namen "Neustart. Winterwanderung auf den Pürschling" alle Ehre machte.

 

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Weihnachtswünsche

Ich weiss nicht, wie es euch geht. Ich jedenfalls fühle mich nicht so richtig weihnachtlich; eher etwas erschöpft, etwas unruhig, aber trotz allem glücklich, hoffnungsvoll und sehr klar.

 

Sicherlich geht es vielen so, die mit offenen Augen und Herzen miterleben, wie sich unsere Lebensgrundlagen immer weiter verschlechtern und wissen - es kommt jetzt darauf an, dass wir so schnell wie möglich unser gesamtes Leben und das System, in dem wir leben, ändern. Wir haben die Möglichkeit, eine wunderschöne neue Welt zu ermöglichen - oder eine Katastrophe unbeschreiblichen Ausmaßes zu erzeugen. Was gibt es da Motivierenderes, als alles zu geben, Ersteres zu ermöglichen?

 

Es gibt so viel zu tun, dass ich oft nicht weiß, wo anfangen - und v.a. - wo aufhören. Dabei ist es so wichtig, auch einmal Abstand zu nehmen und die Seele baumeln zu lassen; glücklich und zufrieden zu sein - trotzdem (schaut euch dazu auch unsere Touren, "anders wandern" an).

 

Ich wünsche uns, dass wir in diesen Feiertagen Energie sammeln können, Zeit haben, zur Ruhe zu kommen und ohne schlechtes Gewissen einfach mal Stille und Nichtstun zu geniessen.

 

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Ein letztes Mal tanken

Nächsten Freitag wird mein Auto abgeholt. Ich habe es verkauft. Ich freue mich riesig auf die Zeit ohne Auto - und vermisse es jetzt schon. Von den Pros und Cons des Autobesitzens.

 

Ich habe noch nie Autos gemocht. Sie sind laut, stinken, zerstören Klima und Umwelt und sind noch dazu eine tödliche Gefahr für alles, was sich auf und an Straßen aufhält, von Insekten, Fröschen, Vögeln bis leider auch immer wieder Menschen.  Außerdem nehmen Autos unglaublich viel Platz ein, der sehr viel naturfreundlicher gestaltet werden könnte; und sie erfordern den Abbau, Transport und Bearbeitung von riesigen Mengen Material; benötigen daher allein zur Herstellung große Mengen an Energie; ganz zu schweigen von der Energie, die man zum Fahren benötigt. Autos sind also im Grunde vor allem Tonnen von Blech die Natur, Klima und am Ende uns selbst schaden und unsere Mitwelt zerstören und "verhässlichen".

 

Und doch: Autos sind eine fantastische Erfindung der Menschheit. Sie geben Freiheit, sich überall hin bewegen zu können, wohin man gerade will. Sie erlauben einem, Dinge zu transportieren, die man selbst nicht schleppen kann. Sie geben die Möglichkeit, Hund, Kind und Mann ins Auto zu packen und einfach loszufahren, ohne Angst zu haben, jemanden während der Fahrt zu verlieren. Sie halten einen warm und trocken, wenn man trotz schlechtem Wetter los muss. Sie ermöglichen einem, dahin zu fahren, wohin nicht ganz so viele Urlauber gelangen. Sie erleichtern einem späte Unternehmungen, wenn der letzte Zug nicht mehr fährt. Und wenn der Zug ausfällt, dann ist das Auto oft die einzige Alternative (und natürlich gibt es in manchen Dörfern gar kein akzeptables ÖPNV, so dass man dort im Moment nicht ohne Auto auskommt).

 

Ich habe wegen all dieser Vorteile nun 20 Jahre lang ein Auto besessen. Und ich habe mich sehr an diese Vorteile gewöhnt. Daher muss ich zugeben - es fällt mir schwer, loszulassen. Ich bin noch dazu eine der seltsamen Menschen, die eine Art persönlichen Bezug zum Auto aufbauen; obwohl ich Autos im Allgemeinen nicht mag - mein Auto mag ich.

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Los geht´s! Kommunaler Klimaschutz jetzt!

Das Klima-Bündnis unterstützt Kommunen auf Ihrem Weg zu effektivem Klimaschutz. Informieren und dann durchstarten! Eine Kommune nach der anderen. So schaffen wir die Wende von unten, wenn die große Politik leider nicht die notwendigen Stellschrauben schnell genug dreht.
Das Klima-Bündnis ist ein 1990 gegründetes Netzwerk von Städten, Gemeinden und Landkreisen, welche sich verpflichtet haben, das Weltklima zu schützen. Die mehr als 1.700 Mitgliedskommunen aus 26 europäischen Ländern setzen sich für die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen vor Ort ein [Wikipedia]. In MV sind z.B. Rostock und Greifswald Mitglieder des Klima-Bündnis. Das Klima-Bündnis gibt Hilfestellung für Kommunen in Sachen Klimaschutz - ganz konkret z. B. mit Angeboten rund um kommunale Klimaschutzaktivitäten, aber auch für die ersten Schritte im Klimaschutz.

 

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Empfehlung: LandArt im Winterzauber

LandArt-Winterseminar "Schneefeuer und Eiszauber"

 

3 Tage LandArt auf uriger Berghütte nahe Benediktbeuern vom 31.1. - bis 2.2.2020, organisiert vom ZUK in Benediktbeuren

 

Dieses vom Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) organisierte Seminar ist ganz im Sinne von anders wandern. Daher helfen wir sehr gerne, es bekannt zu machen:

 

Mit allen unseren Sinnen begegnen wir der winterlichen Landschaft: dem Zauber von Raureif & Schneeglitzern, der Vielfalt von Schnee - von pulvrig bis klebrig -, der Magie von Eis - von durchschimmernd bis klebbar -, dem erstaunlichen Farbenspektrum der Natur im Februar, dem Geräuschebogen - von Schneeknirschen bis zur unendlichen Stille.  Gestaltungsübungen begleiten und unterstützen uns auf dieser LandArt-Entdeckungsreise und münden in einen Raum von Zeitlosigkeit, in der jeder alleine mit Schnee, Eis und dem Element Feuer experimentieren, gestalten und Spaß haben kann.

 

Dieses Seminar stellt LandArt als eine wertvolle Methode in der Umweltbildung und im Unterricht vor. Neben der Fülle von praktischen Aktionen erhalten Sie zahlreiche Tipps, wie kreative Schaffensprozesse von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in der Natur angeregt und unterstützt werden können.

 

Das Seminar findet auf einer urigen Berghütte fern der Zivilisation bei Benediktbeuern statt.

Das Programm mit näheren Informationen finden Sie unter www.zuk-bb.de

 

 

 

Referentin: Christina Diana Wenderoth, Dipl. Informatikerin (FH), Naturpädagogin, Landart-Künstlerin; www.NaturKunstundSpiel.de

 

Leitung: Martin Malkmus, ZUK-Akademie

 

 

 

Organisatorisches

 

Datum: Fr 31.01. - So 2.02.2020

 

Ort: Kohlstattalm auf 1.000 Höhenmetern unterhalb der Benediktenwand (bei Benediktbeuern) (Die Hütte kann nur zu Fuß in ca. 1,5 Stunden auf leichtem Forstweg / Wanderweg durch den Bergwald erreicht werden)

 

Kosten: 220 Euro incl. Bio-Vollverpflegung, Unterkunft, Skript und Schneeschuhausleihe; Ermäßigung möglich. Verpflegung und Unterkunft in einfachem Hüttenschlaflager

 

Beginn: Freitag, 31.1.2010, 10:00 Uhr, Wanderparkplatz Alpenwarmbad / Benediktbeuern

 

Ende: Sonntag, 2.2.2020, ca. 16 Uhr

 

Anmeldung bis: 16.1.2020

 

Veranstalter und Kontakt: Zentrum für Umwelt und Kultur/ Sekretariat Bildung

 

Tel. 08857 / 88-759, e-mail: bildung@zuk-bb.de

Anmeldung unter  www.zuk-bb.de

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Eine eindringliche Rede

Eine Rede von Teresa Takasz beim globalen Klimastreik am 29.11.2019

 

Guten Abend, mein Name ist Teresa Takács, ich bin von Fridays for Future Weilheim. Auch wir waren am Bürgerantrag zur Ausrufung des Klimanotstandes in Weilheim beteiligt. Und nachdem wir viel mehr als die eigentlich benötigten Unterschriften gesammelt haben, war ich ehrlich gesagt ziemlich zuversichtlich, dass dieser auch durchkommen wird. Bis ich letzte Woche das Ergebnis des Bauauschusses gehört habe.

 

Meine Damen und Herren des Stadtrates, haben sie noch immer nicht begriffen, in welcher Krise wir uns befinden!? Wie können sie noch immer die Augen vor der Realität verschließen?

 

Es ist weder pessimistisch noch populistisch, in der Situation unseres Planetens von einem Notstand zu sprechen. Es ist einfach nur realistisch.

 

Und es ist in keiner Weise ein Thema, welches man super gelassen angehen kann. Wir haben noch 8,5 Jahre Zeit, bis klimatische Kipppunkte zum Tragen kommen, die irreversible Effekte zur weiteren Erderwärmung zur Folge haben. 8,5 JAHRE!!!! Das ist die Hälfte meiner jetzigen Lebenszeit! Und in der Weltgeschichte ein Wimpernschlag.

 

Wieso möchten sie nicht zugeben, dass wir Menschen uns in einer Krise, einer Notfallsituation befinden, wie die Menschheit es nie zuvor tat. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass sie die Realität selbst nicht akzeptieren wollen, nicht hinsehen wollen oder ob sie die Menschen das nicht glauben lassen wollen!?

 

Ich möchte auch nochmal auf die Aussage eingehen, dass es nicht möglich ist, in Weilheim das Klima zu retten. Haben sie schon mal den Satz: Global denken, lokal handeln gehört? Der passt doch in dem Falle wie die Faust aufs Auge!?

 

Natürlich reicht es nicht, Nur in Weilheim das Klima zu schützen.

Es reicht aber auch nicht, dass Deutschland aufhört fossile Energieträger zu verbrennen. Doch wenn Deutschland nicht den ersten Schritt macht, wer dann?

 

Unser Ziel ist es auch nicht, den Klimanotstand nur in Weilheim auszurufen. Das ist aber ein Anfang. Ein äußerst wichtiger Anfang. Außerdem wurde alleine in Deutschland schon in über 60 Städten der Klimanotstand ausgerufen!

 

Und ich muss ehrlich sagen, ich bin erschüttert und enttäuscht von ihrem Ergebnis und ihrer Stellungnahme.

 

Es kann nicht sein, dass man immer noch, wenn schon so viele wissenschaftliche Beweise vorliegen, überhaupt darüber nachdenkt, noch eine weitere Straße zu bauen um den Verkehr noch mehr zu fördern.

 

Wachen Sie doch bitte endlich auf!!! Wir sind vielleicht die Entscheidungsträger*innen von morgen. Doch sie sind die Entscheidungsträger*innen von heute. Deshalb ist ihre Generationen die letzte, die unsere Zukunft retten kann.
Und wir zählen auf sie!

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Was tun?

Leider ist inzwischen die Dringlichkeit effektiven Klimaschutzes enorm gestiegen. All unsere bisherigen Bemühungen waren zu gering. Es reicht nicht, dass wir uns nur in einem einzelnen Bereich stark einsetzen oder nur das umsetzen, was wir persönlich als leicht machbar empfinden. Es ist dringend an der Zeit, dass sich jeder von uns von bisherigen Gewohnheiten und Wertvorstellungen befreit, auch wenn es unter Umständen für den Einzelnen kurzfristig Nachteile hat.

 

Dazu hier eine kurze Liste der notwendigsten Änderungen. Ja, ich weiß, es gibt schon viel zu viele "To-Do-Listen". Aber wer weiß, vielleicht findet ihr hier noch etwas, was euch plötzlich anregt, noch mehr zu tun. Das wäre schön.

 

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Less than 1000!

 

 

 

 

 

 

An open letter to all scientists in the face of global climate emergency
Dear colleagues,
 
please take part in the the "Less than 1000!" initiative by Scientists 4 Future - do not fly within 1000 km! This is an important sign that we do understand the climate emergency and understand that we all have to act.
 
But it is just a small sign.
It would be best to not fly at all until the climate crisis is solved (and to do a lot of other things in addition -see short list at the end)
 
I know , not to fly might be hard for some. But imagine how hard a climate catastrophe will be. Not flying will be the least of our problems in the future.
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Glück ist ... (10)

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Glück ist ... (9)

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Politik und Liebe

Herzlichen Dank an Stefanie Wahl von der Stiftung Kulturelle Erneuerung für die Erlaubnis, diesen Artikel abzudrucken !

von Meinhard Miegel

 

Der heute weithin vergessene Georg Forster, das große Vorbild Alexander von Humboldts, vor allem aber einer der ersten und wohl auch bedeutendsten deutschen Völkerkundler scheint keine sehr hohe Meinung vom Gegenstand seiner Forschung gehabt zu haben. „Das Volk“, so schreibt er in den Revolutionswirren von 1793, „ist, wie es immer war. Ohne Festigkeit, ohne Wärme, ohne Liebe, ohne Wahrheit.“ Das aber heißt, dass er „dem Volk“ einen Großteil der Qualitäten abspricht, die den Menschen erst zum Menschen machen.

 

Träfe Forsters Einschätzung zu, hätte er mit seiner knappen Bemerkung ein gewaltiges kulturelles Defizit offengelegt. Denn was wäre der Mensch ohne Festigkeit, Wärme, Liebe und Wahrheit? Ein vernunftbegabtes Tier. Das ist nicht wenig. Aber es reicht nicht für die Schaffung und Aufrechterhaltung menschlicher Kultur, bei der es ohne Wärme und Liebe offenbar nicht geht. Was ist aus der Sicht des scheidenden Präsidenten der EU-Kommission Jean-Claude Juncker eine der größten Schwächen der Europäer: „Man liebt sich nicht mehr genug.“ Das mag in den Ohren vieler befremdlich klingen. Politik und Liebe. Hat Politik nicht zuvörderst beinharten Interessen zu dienen? Sind Wärme, Liebe und Wahrheit nicht höchst individuelle und damit subjektive Attribute?

 

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Das Klima kennt keine Kompromisse

Der Weg zum effektiven Klimaschutz ist nicht immer klar. Foto: Maiken Winter
Der Weg zum effektiven Klimaschutz ist nicht immer klar. Foto: Maiken Winter

Eine Leserumfrage:
Sind Kompromisse besser als Klartext?

 

Ihre Meinung ist gefragt. Wie sollen / müssen wir argumentieren, um effektiven Klimaschutz zu ermöglichen?

 

Sollen wir Klartext reden und dabei riskieren, Menschen dadurch zu verprellen oer gar abzustoßen?

 

oder

 

Sollen wir vorsichtig argumentieren und dabei riskieren, dass Menschen weiterhin die Dringlichkeit nicht verstehen?

 

Nehmen wir ein - reales - Beispiel aus meiner Heimatregion:
In Weilheim, OB, soll eine Umfahrungsstrasse gebaut werden. Beide Varianten - Ost und West - würden wunderschöne Natur zerstören. Eine Tunnelvariante wäre sehr teuer. Ein Tunnel in Deckelbauweise würde am wenigsten Natur zerstören und wäre sehr viel billiger als ein "richtiger" Tunnel.

 

Dann ist ein Tunnel mit Deckelbauweise der geniale Kompromiss, oder?

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Glück ist ... (8)

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Verletzlichkeit zulassen

Ein sehr guter TED-Talk beschreibt ein Phänomen, das erstaunt:

 

Wer seine Verletzlichkeit zulässt, der ist zufriedener mit sich selbst und führt ein glücklicheres Leben.

 

Ich frage mich ...

  • all die Klimleugner, die Menschen, die Aktivisten beschimpfen und verachten ... haben sie ein Problem, Verletzlichkeit zuzulassen?
  • Gibt es also einen Zusammenhang zwischen Klimaleugnern und der Unfähigkeit, sich selbst als schwach und verletzlich anzuerkennen?
  • Stammt die Angst, Neues zu wagen und zu ermöglichen, aus der Angst vor Schwäche und Verletzlichkeit?
  • Stammt dann auch das Verstecken hinter Allgemeinplätzen, hinter Obrigkeiten, ja selbst hinter "Gott" zum Teil aus Angst vor eigener Schwäche und Verletzlichkeit?

Wenn dem so wäre - könnte man dann Wege finden, die uns helfen, Ängstlichen einen Spiegel der Verletzlichkeit vorzuhalten und dadurch zu mutigen Aktivisten zu katapultieren? Was für Wege gibt es, den Ängstlichen Mut zu machen, zu vertrauen? Und zwar sich selbst zu vertrauen - nicht irgendwelchen ausgelagerten Obrigkeiten.

 

Spannende Fragen - leider habe ich auch keine Antworten.

 

Aber Eines ist klar: Verletzlichkeit ist eine wunderschöne Eigenschaft - Sensibilität, Nähe, Liebe. Nur wenn man Gefühle an sich heranlässt ist man ganz da, bei sich, bei den Mitmenschen, bei der Natur. Selbstschutz aus Angst vor Verletzlichkeit ist immer auch Abblocken der Mitwelt. Insofern ist es wesentlich, uns zu öffnen, Gefühle zuzulassen, mutig zu sein, auch wenn das zum Teil weh tut. Vielleicht könnte das die Ängstlichen verlocken, neues, Großes, zu wagen? Denn sie verpassen einen so wunderschönen Teil des Lebens: Ganz da sein und Mifühlen.

 

Vielleicht braucht die Menschheit "nur" mehr Mut und Liebe und Willen, Verletzlichkeit zuzulassen.

 

Aber seht selbst und schaut euch das Video an.
Vielleicht findet ihr ja Antworten auf diese - und andere - Fragen.

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Glück ist ... (7)

...  Projekte zu entwickeln und zu planen, die all das zusammenbringen, wovon man seit Jahren träumt.

... dabei zusammen mit einem Menschen zu arbeiten, der einem vertraut, einen wertschätzt und unterstützt.

Für mich ist anders wandern so ein Projekt. Es vereint meine Liebe zur Natur, meine Begeisterung fürs Wandern und Radfahren, meine Besorgnis über unsere Zukunft mit dem Glück, engagierte Menschen um sich zu haben. Ich freue mich sehr auf viele gemeinsame Touren und wunderschöne gemeinsame Erlebnisse!

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Glück ist ... (6)

... am Ursprung der Isar zu stehen und einfach nur dankbar zu sein, so eine wunderschöne Natur genießen zu dürfen.

 

Es ist erstaunlich - ich bin in München geboren und aufgewachsen. Die Isar war oft Ziel meiner Ausflüge als Kind und Jugendliche. Ich liebe die Isar  - bei Hochwasser mit ihrer gewaltigen Strömung; bei Niedrigwasser mit ihren Kiesbänken; zu jeder Zeit mit Gänsesägern und anderen beeindruckenden Vögeln die auf und an ihr zu finden sind.

 

Und doch war ich noch nie an ihrem Geburtsort gewesen, nie hatte ich mich gefragt, woher sie kommt und wie sie aussieht, wenn sie unverbaut und frei im Gebirge strömt.

 

Glück ist, die Freiheit zu haben, Neues zu entdecken; und dankbar sein zu können für die Schönheit um uns herum.

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Glück ist ...(5)

Herbst. Foto: Maiken Winter
Herbst. Foto: Maiken Winter

... wenn der Herbst in strahlendem Sonnenschein mit all seinen wunderschönen Farben glänzt, und man den Abschied von Blumen, Schmetterlingen und Vögeln geniessen kann in Vorfreude auf das nächste Frühjahr.

 

All das zu erhalten - die Schönheit der Natur, die Ruhe, die Jahreszeiten, das Glück, ohne Angst und Hunger die Schönheit geniessen zu können - das zu erhalten ist wohl eine der lohnenswertesten Aufgaben die es gib

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Glück ist ... (4)

Überreichung der Unterschriftenlisten zum Klimanotstand im Rathaus Weilheim i. OB.
Überreichung der Unterschriftenlisten zum Klimanotstand im Rathaus Weilheim i. OB.

... wenn man erfolgreich 570 Unterschriften für einen Bürgerantrag zum Klimanotstand gesammelt hat und diese dem Bürgermeister von Weilheim, Herrn Markus Loth, überreichen kann.

 

Ich bin gespannt, was der Stadtrat entscheidet. Es gibt dort leider Bedenken wegen der Begrifflichkeit eines "Noststandes" (siehe auch Blog vom 27. 9.2019). Dabei reden wir schon lange von allen möglichen anderen Notständen - Pflegenotstand, Bildungsnotstand, Armutsnotstand,... Wäre es nicht sinnvoll, einen kommenden Notstand rechtzeitig zu erkennen und als solchen zu bezeichnen, um dann entsprechend zu reagieren? Dann gäbe es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Notstand nicht in dem Ausmaß eintrifft wie befürchtet. Das wäre doch ein schönes Ziel!  - statt den Begriff "Notstand" erst zu akzeptieren,  wenn er schon da ist. Das Dumme ist ja, dass es dann leider schon zu spät ist, um eine globale Klimakatastrophe aufzuhalten.

 

Na ja, aber ich bin ja positiv gestimmt...ich versuche es jedenfalls. Insofern bin ich  glücklich, dass wir überhaupt endlich dieses Thema diskutieren. Und hoffe einfach, dass es trotz aller Wahrscheinlichkeit des Versagens dennoch nicht zu spät ist.

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Glück ist ... (3)

 ... wunderschöne Touren zu planen für unser Programm im Jahr 2020. Freut euch auf eine tolle Kombination von mehrtägigen Fahrrad- und Wandertouren, 2-tägigen Wanderungen und kürzeren Abstechern durch unsere wunderschöne Voralpen - und Alpenlanschaft. Natur entdecken, Visionen austauschen, Energie tanken, neue Freundschaften finden, singen, Ruhe finden, ....für alle wird was dabei sein. Ich freu mich sehr darauf!

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Glück ist ... (2)

... wenn man beim Aufräumen zwei alte Jacken entdeckt, die man lange Zeit sehr geliebt hat, deren Reissverschlüsse aber kaputt sind.

 

...wenn man diese Jacken nicht wegwirft sondern zur Schneiderin bringt.

 

... wenn man mit Freude die Arbeit der Schneiderin bezahlt, im Bewusstsein, dass man damit gleich doppelt Gutes tut - die Schneiderin unterstützen und den Konsum reduzieren.

 

... und wenn man dann letztendlich frei genug von sonstigen Zwängen ist, um diese Jacken auch zu tragen - auch wenn sie nicht dem Modeideal der Zeit entsprechen.

 

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Die Wende beginnt beim Einzelnen

Herbstweg. Foto: Maiken Winter
Herbstweg. Foto: Maiken Winter

Ein offener Brief an jemanden, der über seine Arbeit eine Firma unterstützt, die ein wichtiges Sprachrohr für Rechtspopulisten und Klimaleugner ist. 

"Welcher Weg ist gut für mich?" Das macht jeder für sich selbst aus. Angesichts der Weltlage wäre es aber sinnvoll, auch zu fragen: "Welcher Weg ist am besten für mich UND für meine Mitwelt?"

Mit der Hoffnung, dass sich auch andere Menschen angesprochen fühlen und darüber nachdenken, ob das, was sie tun, hilfreich für ihre Mitwelt ist und wen oder was sie durch ihr Handeln unterstützen.

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Glück ist... (1)

...wenn ein Unverpackt-Laden in der Nähe aufmacht - so wie heute in Weilheim:
Alge Unverpackt.

 

... wenn ein neuer, zukunftsweisender Laden bei der Eröffnung rappelvoll mit engagierten, fröhlichen Menschen ist und man Hoffnung haben kann, dass dieser Laden nicht nur überleben wird, sondern dass sich der Trend zu nachhaltigen Lebensstilen immer weiter ausbreitet.

 

Danke, Andrea und Daniela, für euren Mut und dafür, dass ihr wahrgenommen habt, was in Weilheim noch fehlt!

 

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Glück ist...

Ab sofort werde ich hier täglich ein kurzes Erlebnis beschreiben, was mich glücklich gemacht hat. Gerne könnt ihr bei den Kommentaren euer eigenes Glücks-Erlebnis des Tages beschreiben. Denn: je mehr wir auf das Positive achten, umso mehr können wir das Positive um uns wahrnehmen und umso mehr Energie haben wir, Positives zu bewirken.

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Farbe, Licht und Berge

Heute möchte ich einfach mal "nur" kurz von der unglaublichen Schönheit der Natur berichten. Und von unserem großen Glück, in einem Land zu wohnen, in dem es den meisten von uns ziemlich gut geht. Denn auch mit wenig Geld und ohne Auto kann man wunderschöne Natur geniessen, in Sicherheit vor Krieg, vor Hunger, vor Kälte. Und es tut unglaublich gut, in der Natur zu sein, weg von allem Getümmel, weg von Stress und Frust und Ärger; und die Schönheit um uns herum wahrzunehmen, wirklich dazusein.

Also, raus in die Natur, liebe Leute, egal ob ihr dafür Zeit habt oder nicht! Denn ohne eine Verschnaufpause, ohne Freude und Genuss der Schönheit um uns herum werden wir nicht durchhalten, eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen.

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Vertrauen und Mut

Vertrauen gibt Kraft. Foto: Maiken Winter
Vertrauen gibt Kraft. Foto: Maiken Winter

Ein kurzer Gedanke für heute Abend.
Eine kleine Erinnerung.
Eine wichtige Aufforderung.

 

Hab Vertrauen und Mut!

 

Egal, welche schlechte Erfahrungen du gemacht hast.

Egal, welche Fakten du kennst.

Egal, wie viele Menschen meinen,
es besser zu wissen.

 

Glaub an deine Kraft!

Glaub an die Kraft deiner Mitmenschen!

Glaub an das Positive in und um uns!

 

Und traue dich, für dich und deine Mitmenschen einzustehen.

Traue dich, zu vertrauen!

Immer und immer wieder neu.

 

Nur so wird das Leben gut.

Mit viel Vertrauen und Mut.

Trotzdem.

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Wie unsere Zukunft aussehen könnte

Freude auf Veränderung. Foto: Maiken Winter
Freude auf Veränderung. Foto: Maiken Winter

Wir sind im Jahr 2050.

Der Klimawandel wurde gestoppt. Nicht ganz bei 1.5 Grad, aber fast. Es gibt keinen Krieg mehr und keine Armut. Überall treffen wir auf entspannte freundliche Menschen. Überall unterstützen sich die Menschen gegenseitig. Die Tier- und Pflanzenwelt ist dabei in allen Überlegungen eingeschlossen. Bei neu entstehenden Problemen wird sofort und vorausschauend gehandelt. Die Welt mit all ihren Bewohnern ist zu einer großen Solidargemeinschaft zusammengewachsen

 

Wie ist es dazu gekommen?

Auslöser war 2018 eine schwedische Schülerin, die durch ihre direkte Sprache und ihre Beharrlichkeit vielen die Augen öffnete. Auf einmal wurde die Dringlichkeit des Umdenkens allgemein bewusst. Das bewog viele, Änderungen zu fordern. Aber es kam noch etwas hinzu:

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Ich schliesse meine Augen...

Staunen. Foto: Maiken Winter
Staunen. Foto: Maiken Winter

 

Ein Gedicht von Clara Hanitzsch, 15 Jahre

 

Lies das Gedicht. Lies es oft. Lies es laut; zu dir selbst, zu Freunden, zu Kollegen. Es bewegt etwas - tief in unserem Herzen und unserer Seele. Und mit dieser tiefen Sehnsucht werden wir es  zusammen schaffen, unsere Visionen zu leben. Danke Clara!

 

Ich schließe meine Augen und dann sehe ich eine Welt, die wartet nur auf mich..

Und es ist meine Welt, die ich gestalte und nicht zuschauen will, wie sie zerfällt.

 

Wie die Meeresspiegel steigen,

ganze Inseln mit sich reißen -

Kinder arbeiten im Müll.

Tag ein Tag aus wie der Alltag es will.

 

Mehr Plastik als Fische im Ozean…

Sieht es sich überhaupt jemand an?

ist es uns egal?

Wir empfinden kein Mitleid – sehen nicht ihre Qual.

 

Und ich sehe mir das alles an und werde still -

denn es wirkt fast als ob der Mensch mit sozialer Kälte

der globalen Erwärmung entgegenwirken will.

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Klimanotstand - Ein unzutreffendes Wort? Die Auflösung

Hatten Sie Zeit, über das Wort "Klimanotstand" vom gestrigen Post nachzudenken? Ja? Gut. Ich auch.

 

Als Erstes: Natürlich ist Wortwahl extrem wichtig. Worte lösen Bilder und Empfindungen aus, sie können manipulieren, verletzen, zu Gutem und Schlechtem motivieren. "Hirnforscher, Psychologen und Kognitionswissenschaftler haben eine Fülle von Belegen für die Macht der Worte zusammengetragen", beschreibt ein ausführlicher Artikel der Zeit.

 

Spannend ist auch, dass wir "in einer kollektiven Illusion vermeintlichen Verstehens“ leben. "Wir alle halten unsere Meinungen für wohlüberlegt und faktenbasiert. Doch es sind vielmehr unsere Gefühle, die darüber entscheiden, ob wir etwas gut oder schlecht finden und wie sich unser Weltbild zusammensetzt." So der Wissenschaftsjournalist Sebastian Herrmann in seinem Buch Gefühlte Wahrheit.

 

Wenn man auf ein bestimmtes Wort sehr stark emotional reagiert, dann kann und will man diese Empfindung nicht so leicht abstellen. Das geht allen Menschen so, jede(r)  individuell unterschiedlich, je nach Wissen und Erfahrung. Insofern ist es vollkommen verständlich, wenn man zunächst das Wort "Klimanotstand" ablehnt. Ganz besonders verständlich ist das, wenn man mit Flüchtlingen arbeitet und deren Fluchtgeschichten und unbeschreiblichen Notlagen auf der Flucht unmittelbar mitbekommen hat.

 

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