Kinder, Geld und Familienglück

Kinder sind keine Ware. Foto: Winter
Kinder sind keine Ware. Foto: Winter

Jetzt muss ich endlich doch etwas über Kinder schreiben. Denn mich nervt seit Jahren die Kinder-Diskussion in Deutschland, die meiner Meinung nach in die vollkommen falsche Richtung verläuft, denn:

  • Kinder sind die größte Bereicherung im Leben, die es gibt, egal wie viel sie einen finanziell kosten.

  • Gelder vom Staat als Anreiz für Kinder sind bei einem Großteil der Bevölkerung deplaziert - natürlich abgesehen von denjenigen, die unterhalb der Armutsgrenze leben. Wer von den finanziell stabil dastehenden Menschen wegen des Geldes Kinder bekommt, der sollte sich fragen, ob das eine sinnvolle Motivation für Kinder ist.

  • Wer gerne zu hause bei seinen Kindern ist, soll das tun - die Zeit zu hause mit Kindern ist eine der schönsten Zeiten der Welt, die nicht mit Geld aufzuwiegen ist. Warum soll der Staat diese schöne Zeit zusätzlich mit Erziehungsgeld bezahlen? Diese Zeit ist doch unbezahlbar und benötigt auch gar keine weitere finanzielle Aufwertung. Natürlich gilt all dies wiederum nur für Menschen oberhalb der Arnutsgrenze.
  • Die von der Politik geschürten Berechnungen, ob man sich Kinder leisten kann, erzeugen einen vollkommen falschen Denkansatz. Kinder werden fast wie eine Kapitalanlage angedacht - eine Denkweise, die den wichtigsten Wert der Kinder für unsere Gesellschaft - Glück und Zufriedenheit - verdeckt.

  • Und wenn Sie ca 2000 Euro Netto oder mehr verdienen, dann sagen Sie mir nicht, dass Sie sich tatsächlich kein Kind leisten können. Denn mit so einem Einkommen lässt es sich sehr gut leben, wenn man nicht einen kostspieligen Lebensstandard hat, auch als Alleinerziehende. Hier geht es um persönliche Prioritäten, nicht um die Notwendigkeit staatlicher Unterstützung. Jeder bekommt natürlich gerne Geld geschenkt. Ich auch. Aber ist es nicht sinnvoller, dieses Geld denen zu geben, die es wirklich brauchen?

  • Wohlhabendere Menschen legen das vom Staat erhaltene Geld oft für ihre Kinder an, die dann als Erwachsene Dank des Staates schon ein Vermögen von mindestens 20.000 Euro besitzen. Dagegen ist die staatliche Unterstützung bei dem ärmeren Teil der Bevölkerung wesentlich, um die täglichen Ausgaben bezahlen zu können (was selbst dann oft kaum reicht). Ist das gerecht?

 

Insgesamt denke ich, dass die deutsche Gesellschaft mal ein wenig Kinder-Gedanken-Lockerungs-Übungen machen sollte, einmal innehalten und fühlen sollte, was unsere Kinder uns bedeuten. Warum haben wir Kinder? Und was benötigen wir, um wirklich glücklich mit ihnen zu sein? Ist da wirklich Geld der wichtigste Faktor für diejenigen, die finanziell stabil dastehen?

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Silvia (Mittwoch, 18 Mai 2016 10:39)

    Leider gibt es immer noch sehr viele Menschen, die das Thema Geld als Ausrede nutzen, um sich letztendlich gegen ein Kind zu entscheiden.