Das neue globale Klima-Abkommen - Die große Transformation hat begonnen

Was bedeutet dieses Abkommen für mich?

Es ist tatsächlich geschehen - die Länder der Welt haben sich auf ein verbindliches Klima-Abkommen geeinigt. Das Ziel ist ehrgeizig: die globale Erwärmungsoll weit unter 2 Grad Celsius gehalten; und bis 2070 globale Klimaneutralität erreicht werden - nicht nur von Kohlendioxid sondern von allen Treibhausgasen. Das bedeutet also nicht nur "Raus aus den fossilen Energien!", sondern auch "Stop der Zerstörung der Natur!", "Hin zu nachhaltiger Landwirtschaft!", "Stop der Verschwendung!", "Ende des Plastikmülls!", usw. usw.. Der Klimavertrag bedeutet also nichts anderes als eine vollkommen neue Lebensweise, eine vollkommen neue Betrachtung unserer Rolle auf unserer Erde. Die Große Transformation hat begonnen.

 

Was fühlt man an so einem historischen Tag?

  • Freude, Erleichterung, emotionale Erschöpfung. Die Arbeit hat sich gelohnt. Es war möglich, ein globales Abkommen zu erreichen. Unfassbar. Fantastisch.
  • Verwirrung, Unklarheit, ein nagendes Unwohlsein - was bedeutet das nun für mich? Braucht es mich noch? War´s das dann? Wie geht es nun weiter?
  • Unglaube. Woher kommt plötzlich der Wille und das Verständnis der Politiker, wo doch so lange viel zu wenig passierte? Kann, darf man dem vertrauen?
  • Optimismus. Egal, was man denken mag, eines ist sicher - unsere Arbeit wird um vieles leichter werden. Denn wann immer wir uns für effektiven Klimaschutz einsetzen, haben wir die ganze Welt hinter uns. "Was, München, Du willst erst in 30 Jahren dein Kohlekraftwerk abstellen? Damit hilfst du uns nicht, die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen!" So können wir nun noch überzeugender auftreten.

 

Doch leider ist die Menge der CO2 Minderung pro Staat nicht verbindlich festgelegt. Obwohl also das Abkommen alleine nicht ausreicht, uns vor einer Klima-Katastrophe zu bewahren, reicht es vielleicht, um endlich den Druck zum Handeln so sehr zu erhöhen, dass Städte, Firmen und Staaten schneller und effektiver als bisher die notwendigen Änderungen zur Klimaneutralität einleiten. Diesen Duck müssen wir - die Weltbevölkerung - weiterhin ausüben - stärker als je zuvor, um jetzt die Energie von Paris auszunützen und so schnell wie möglich die so dringend notwendigen Änderungen durchzusetzen.

 

Sorry, es ist also noch nicht Zeit, sich zu entspannen. Jetzt geht es erst richtig los. Aber mit neuen Energien und Möglichkeiten, die uns sehr viel schneller ans Ziel bringen können.


Wie Bill McKiben sagt: "Since pace is the crucial question now, activists must redouble our efforts to weaken that industry. This didn’t save the planet but it may have saved the chance of saving the planet." (Da die Geschwindigekt der Veränderungen nun wesentlich ist, müssen Aktivisten nun ihre Arbeit verdoppeln, um die fossile Industrie zu schwächen. Das Pariser Abkommen rettet nicht unseren Planeten, aber es hat vieleicht die Möglichkeit gerettet, ihn noch retten zu können.)

 

Onwards we go.

 

PS: Nachdem ich dies geschrieben habe entdeckte ich einen kurzen wunderbaren Essay von Biill McKiben im Netz, der ganz Ähnliches beschreibt: World leaders adopt 1.5 C goal — and we’re damn well going to hold them to it

 

Links zum Nachlesen über das pariser Abkommen:

Eine kurze Analyse zum Abkommen von Germanwatch

Gute Übersicht auf Englisch: http://www.theguardian.com/environment/2015/dec/12/paris-climate-deal-200-nations-sign-finish-fossil-fuel-era

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Helmut Stange (Sonntag, 13 Dezember 2015 23:48)

    anlässlich dieses politischen Ergebnisses, das sicher richtungweisend ist, sollte auch Dir, Maiken, einmal großer Dank ausgesprochen werden für Deine engagierte Arbeit zum Klimaschutz. Also dann weiter so ! Denn im Detail ist nun sicher noch viel zu tun. Ganz sicher. Andererseits: vielleicht mal eine Pause machen, um sich zu erholen und zu stärken. Alles Gute, so oder so !!