Ein Moratorium auf Straßen!

Straßen zerstören und zerstückeln die Natur. Wollen wir wirklich noch mehr davon?
Straßen zerstören und zerstückeln die Natur. Wollen wir wirklich noch mehr davon?

Eine kurze Stellungnahme zum Bundesverkehrswegeplan 2030

 

Ein Kommentar von Maiken Winter. Kritik erwünscht.

 

Ich möchte hiermit meiner Sorge Ausdruck verlehen, dass der Verkehrswegeplan nicht der zukünftigen Klimakrise gerecht wird. Es wird zwar auch der Ausbau der Bahn einbezogen, aber der Straßenausbau steht weiterhin im Vordergrund. Dieser Fokus ist  nicht dem Ziel der Bundesregierung zu einer Dekarbonisierung bis 2050 zuträglich.

 

 

Tatsache ist, dass wir auf eine globale Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes zusteuern, wenn wir nicht jetzt sofort die notwendigen Weichen stellen, um eine schnelle Transformation weg vom Verbrennen fossiler Rohstoffe zu ermöglichen.  

 

 

Gleichzeitig muss der weiteren Zerstörung und Zerstückelung der Natur Einhalt geboten werden. Ortsumfahrungen und Streckenausbauten zerstören immer mehr Natur und erhöhen den Anreiz, noch mehr und noch schneller Auto zu fahren – doch das Gegenteil müssen wir erreichen, um unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen.

 

 

Nehmen wir den Klima- und Naturschutz ernst, dann muss das Ziel sein, den Flächenverbrauch durch Straßen zu stoppen und die Anzahl der Autos auf unseren Straßen zu reduzieren. Eine solche Reduzierung sowie höhere Sicherheit auf Straßen wäre auf vielfältige Weise möglich, z.B. durch:

  1. Großflächige, bezahlbare und zeitlich sinnvolle Bedeckung aller Regionen Deutschlands über öffentliche Verkehrsmittel.
  2.  Hohe Steuern auf Benzin und Autos, evtl. mit Ausnahmen wie z.B. für Bauern.
  3. Hohe Preise auf Parkplätze, so dass es sich rentiert, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt zu fahren.
  4. Verbot der Bekanntmachung von Radarfallen. Ausbau der Blitzer und höhere Strafen auf Schnellfahrer.
  5. Entwicklung von Lärmfallen, über die laute Motorräder geblitzt und mit hohen Strafen versehen werden.
  6. Bessere Kontrolle und hohe Strafen auf Handy-Benutzung im Auto.
  7. Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit, gekoppelt mit Blitzern.
  8. Tempo 80 auf allen Landstraßen.
  9. Bußgelder und Steuern gehen hauptsächlich in den Erhalt und Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs.

 

Solche Änderungen wären sicherlich nicht einfach, da die Autolobby sehr effektiv uns Deutsche zu einem Autofahrervolk gemacht hat. Doch das lässt sich umkehren, wenn man mit Überzeugung die Notwendigkeit klar vermittelt und die Vorteile offenkundig sind.

 

Dieser Kommentar wurde beim Bundesverkehrsministerien eingereicht. Kommentarschluss war der 2.5.2016

 

Details zum Bundesverkehrswegeplan: Entwurf März 2016

 

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