Hitzewelle - Das ist erst der Anfang

Die derzeitige Hitzewelle ist beängstigend. Und leider ist sie nur ein Vorgeschmack auf das, was in Zukunft immer häufiger und heftiger auftreten wird. Hitzewellen, Dürren, Waldbrände, Starkregen: All das sind Symptome einer globalen Klimakrise, die längst begonnen hat.

 

Wir können nicht sagen, wir hätten es nicht gewusst.

Wir kennen die Ursache und wir wissen, was auf dem Spiel steht. Seit vielen Jahren. Wie viele Menschen werden dieses Jahr ihr Leben verlieren, weil es zu heiß ist? Und wer trägt die Verantwortung?

Diese Fragen sind unbequem – aber notwendig. Denn Verharmlosung hilft niemandem. Die Klimakrise ist real, sie ist akut, und sie betrifft uns alle.

 

Es ist Zeit, zu handeln – gemeinsam.

Natürlich gibt es Menschen und Organisationen, die haupt-verantwortlich sind - vor allem die fossile Industrie. Aber auch die Politiker:innen, die wichtige Kliamschutz-Maßnahmen verzögern.  Und all diejenigen, die meinen, im Nicht-Handeln wären sie sicher.  Aber Schuldzuweisungen helfen uns nicht weiter. Wir brauchen dringend und schnell Lösungen. Und zwar solche, die wir als Gesellschaft gemeinsam tragen, entwickeln und umsetzen. Jede:r kann dazu beitragen, das Klima zu stabilisieren: Im Alltag, bei politischen Entscheidungen, bei der Berufswahl, bei der Art, wie wir reisen, konsumieren, leben, durch Diskussionen mit Familie, Freunden, Kollegen. Wir müssen reden. Wir brauchen eine neue Energie der Zuversicht und Vorfreude auf die Zeit danach - auf die Zeit, in der wir die Klima- (und auch Biodiversitäts.) Krise bewältigt haben. 

Dabei geht es nicht um Angst oder Verzicht – sondern um Chancen: Chancen auf Gesundheit, Frieden, Gerechtigkeit und ein gutes Leben für alle. Denn ein stabiles Klima ist die Grundlage für alles, was uns lieb und teuer ist. Da wird kurzzeitiger Verzicht zu langfristigem Gewinn. Diese Chancen verlieren wir, wenn wir nicht jetzt der Dringlichkeit entsprechend handeln. 

 

Veränderung beginnt mit einem Gespräch.

Wie können wir ein neues Miteinander schaffen, in dem wir offen über Sorgen, Ängste und Möglichkeiten sprechen? Wie können wir einander zuhören, einander ernst nehmen – und dabei kreative, solidarische Wege finden, um gemeinsam voranzukommen?

Wir brauchen dringend mehr Dialog, mehr Respekt, mehr Verständnis füreinander. Polarisierung, Ablenkung und das Herunterspielen der realen Gefahren helfen nicht weiter. Ebenso wenig die Kriminalisierung von Menschen, die durch Protestaktionen auf Missstände aufmerksam machen wollen.

 

Was ist wirklich gefährlich – ziviler Ungehorsam oder das Ignorieren der Krise?

Was wiegt schwerer: Das Sitzen auf einer Fahrbahn oder das Verzögern notwendiger Klimaschutzmaßnahmen?

Wer lenkt eigentlich den öffentlichen Fokus – und wozu? Welche Interessen stehen hinter der Verzögerung von effektiven Klimaschutzmaßnahmen? Die Antworten kennen wir schon lange: Fake News und Lobbyismus der fossilen Industrie hat seit Jahrzehnten effektive Maßnahmen behindert. Und dennoch schenken wir deren Argumente mehr Glauben als Wissenschaftler:innen und Klimaaktivist:inen. Warum?

 

Verantwortung beginnt jetzt.

Wenn wir die Klimakrise weiter ignorieren, werden zukünftige Generationen fragen: Warum habt ihr nicht gehandelt, obwohl ihr es wusstet? Auch wenn vor allem Politik und Wirtschaft Verantwortung trägt, sind wir doch auch alle verantwortlich, wenn wir unakzeptable  Maßnahmen - wie die Verwednung von Geldern aus dem Klimafongs für Gas - akzeptieren.

 

Mein Wunsch:

Ich hoffe, dass diese Hitzewelle ein Weckruf ist. Dass sie uns nicht lähmt, sondern verbindet. Dass sie uns zeigt, wie verletzlich wir sind – und wie dringend notwendig es ist, eine weitere Verschlimmerung zu stoppen.
Es ist dringend Zeit, uns über mangelnde Maßnahmen zu empören.
Es ist dringend Zeit, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und aktiv zu werden – für uns, füreinander und für die Zukunft  der menschlichen Zivilsation.
Es ist dringend Zeit, Prioritäten zu setzen.
Worauf kommt es heute an? Und was ist meine Rolle dabei?
Und wie will ich in Zukunft leben?

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Kommentare: 3
  • #1

    Antje (Mittwoch, 02 Juli 2025 13:10)

    Stimmt alles, und prägnant formuliert. Allerdings richten sich diese Worte an Leute, die ohnehin ein Bewusstsein für den Ernst der Lage haben. Jetzt muss dein Beitrag raus an alle anderen!

  • #2

    Maiken (Mittwoch, 02 Juli 2025 13:20)

    Dann raus damit - weiterleiten an Kolleg:innen, Chorfreunde, Sportsleute, Nachbar:innen...

  • #3

    Antje (Mittwoch, 02 Juli 2025 13:26)

    Schon bei nebenan.de!