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Was tun?

Leider ist inzwischen die Dringlichkeit effektiven Klimaschutzes enorm gestiegen. All unsere bisherigen Bemühungen waren zu gering. Es reicht nicht, dass wir uns nur in einem einzelnen Bereich stark einsetzen oder nur das umsetzen, was wir persönlich als leicht machbar empfinden. Es ist dringend an der Zeit, dass sich jeder von uns von bisherigen Gewohnheiten und Wertvorstellungen befreit, auch wenn es unter Umständen für den Einzelnen kurzfristig Nachteile hat.

 

Dazu hier eine kurze Liste der notwendigsten Änderungen. Ja, ich weiß, es gibt schon viel zu viele "To-Do-Listen". Aber wer weiß, vielleicht findet ihr hier noch etwas, was euch plötzlich anregt, noch mehr zu tun. Das wäre schön.

 

Anders Geld anlegen. Die in den meisten Banken angelegten Gelder werden weiterhin in Firmen angelegt, die unsere Zukunft zu zerstören. Daher: Wechseln Sie noch diese Woche zu einer 100% nachhaltigen Bank, die Gelder ausschliesslich in nachhaltige Projekte investiert! Dies gilt genauso für Ihre Geldanlagen und versicherungen. Hinterfragen Sie Ihre Geldanlagen und ändern Sie sie hin zu nachhaltigen Anlagen (Divestment)!

 

Anders Strom erzeugen. Wechseln Sie Ihren Sromanbier zu einem Anbieter der ausschliesslich 100% Ökostrom anbietet.

 

Anders Wärme erzeugen. Wenn möglich, dann wechseln Sie zu einer ökologisch vertretbaren Wärme (weg von Öl, Kohle, Gas).

 

Anders konsumieren. Ein großer Teil unserer Treibhausgasemissionen stammt von all den Dingen, die wir kaufen - Kleidung, Elektrogeräte, Möbel, Sonstiges...überlegen Sie beim nächsten Einkauf ob Sie wirklich etwas Neues brauchen, oder ob Sie den Gegenstand auch gebraucht anschaffen oder von Nachbarn / Freunden ausleihen können. Boykottieren Sie den Großhandel und fördern Sie regionale kleine Läden!

 

Anders schenken. Gutscheinen für gemeinsame Unternehmungen, gemeinsames Kochen oder schenken Sie einfach Ihr Lieblingsbuch, das Sie schon gelesen haben!

 

Anders ernähren. Einkauf von ausschliesslich ökologisch angebauten Nahrungsmitteln, möglichst regional mit Fokus auf Pflanzennahrung.

 

Anders fortbewegen. Wenn irgend möglich, wechseln Sie zu Fahrrad, Bus und Bahn, auch wenn es Nachteile hat. Langfristig zahlt es sich aus. Es hilft, sein Auto zu verkaufen und bei car-sharing teilzunehmen. Denn steht das Auto nicht mehr vor der Haustüre, dann wird man nicht verleitet, es zu benutzen.

 

Anders verbrauchen. Sparsamerer Verbrauch von allem was wir benutzen - von Strom, Wärme zu Nahrungsmitteln und Konsumgütern.

 

Anders wohnen. Reduzierung unserer Wohnfläche und Umdenken unserer Wohnkultur. Eine Änderung unserer Wohnkultur würde massiv den Energie- und Flächenverbrauch reduzieren. Teilen von Gemeinschaftsräumen, Bilden von vielfältig gestalteten Wohngemeinschaften, Ausbau von Dachböden und alten Bauernhöfen, Zusammenlegen von Einzelwohneinheiten u.v.m.

 

Anders Freizeit verbringen. Theater, Konzert, Essengehen, Skifahren...alles tolle Dinge, die viel Spaß machen. Aber alles Dinge, die zusätzlich auf unser CO2-Konto schlagen. Wie wäre es, öfter mal zu Hause zu bleiben, Freunde aus der Nachbarschaft einzuladen, Spieleabende, gemeinsames Kochen, Lesekreise, im Garten arbeiten, musizieren...? Gute Nachbarschaft und Gemeinschaft helfen uns, in Zukunft besser zu (über)leben.

 

Anders wählen. Die nächste Wahl - die Kommunalwahl am 15. März 2020 - wird die Entwicklungen der nächsten 6 Jahre bestimmen. Das ist genau die Zeit, in der die Weichen gestellt werden, ob wir die große Transformation schaffen oder ob wir uns in eine globale Katastrophe manövrieren. Bitte überlegen Sie daher gut, welche Partei konsequent und unbeeinflusst von Lobbyisten für echten Klimaschutz steht und geben Sie ihr Ihre Stimme!

 

Andere Werte schätzen. Was bin ich mir wert? Viele denken, dass sie sich durch ihre harte Arbeit alles mögliche "verdienen" - das Traumauto, einen Fernurlaub, ein schickes Wochenende in einem Wellness-Hotel. Bin ich mir wirklich nur Dinge wert, die unbelebt und vergänglich sind? Oder bin ich mir weit mehr wert: Ein gutes Leben auf einem Planeten, der mir und meiner Mitwelt ein sicheres, friedliches Leben ermöglicht? Die Frage nach dem, was mich glücklich macht, wird immer wesentlicher. Denn wir sind durch unseren übermäßigen egozentrischen Konsum dabei, das zu zerstören, was uns viel mehr Glück bringt als jede Ware und jede Reise uns jemals geben kann - Frieden, Gesundheit und Schönheit der Natur.

 

Anders fokussieren. Was hilft es, für unsere Rente zu arbeiten, wenn wir die wichtigste "Rente", stabiles Klima und stabile Ökosysteme, zerstören? Sind ein stabiles Klima und stabile Ökosysteme nicht viel wichtiger? Ist es dann nicht Wahnsinn, sich für unsere Rente abzurackern und keine Zeit zu haben, uns für Klima und Natur einzusetzen? Wie wäre es, weniger zu arbeiten, weniger zu verdienen, aber dann mehr Zeit für Freunde, Familie und den Erhalt unseres Lebens zu haben?

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