Und was bleibt am Ende?

Im Durchschnitt werden Menschen in Deutschland ca 74 (Männer) bzw. 81 (Frauen) Jahre alt. 70 - 80 Jahre von Erfolg und Misserfolg, Freude und Trauer, Liebe und Streit, Glück und Sorgen. Und was zählt am Ende, woran erinnert sich die Nachwelt in Dankbarkeit, Liebe und Achtung? Daran, wie viel Geld und Macht jemand angereichert hat, wie erfolgreich jemand im Beruf war? Oder daran, wie stark man von einem Menschen positiv geprägt wurde, wie viel Güte und Warmherzigkeit man von einem Menschen erfahren hat?
 
Wenn Werte wie Reichtum und Macht am Ende nichts bedeuten im Vergleich zu den Werten, die einen Menschen zu einem wahren Homo sapiens machen, warum jagen wir im Alltag so eifrig oberfächlichen Dingen nach statt uns mit mehr Ruhe auf das Wesentliche zu konzentrieren? Wofür versuchen wir so oft, uns immer mehr zu bereichern und zerstören dadurch nicht nur unsere eigene Gelassenheit sondern auch noch die Zukunft nachfolgender Generationen? Woran soll sich die Nachwelt erinnern, wenn sie an uns denkt?
 
Vielleicht ist es an der Zeit, dass das Bewusstsein um unseren eigenen Tod viel mehr ins Zentrum unseres Denkens und Tuns kommen sollte, um uns daran zu erinnern, worum es im Leben geht: So unser Leben zu führen, dass wir der Nachwelt durch unser eigenes Leben ein wenig mehr Weisheit mit auf den Weg geben; so dass unsere Art ihren Namen, Homo sapiens, irgendwann tatsächlich verdient. So wie Frauke Ploog.
 

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Kommentare: 4
  • #1

    Markus Vogt (Donnerstag, 24 Juli 2014 13:59)

    Ich halte die Frage "Wa bleibt?" es für einen wichtigen Impuls zur Nachhaltgkeitsdebatte: nicht ökologIsche Ewigkeitsillusion, sondern eine Kultur der Erinnerung, der Beziehung, Demut und der Gelassenheit

  • #2

    wltesten (Freitag, 25 Juli 2014 22:10)

    Danke für Ihren Kommentar, Herr Vogt. Dieser Gedanke um Nachhaltigkeit und Tod beschäftigt mich sehr. Kennen Sie Schriften über diese Thematik, in denen man mehr über dieses Thema nachlesen kann?

  • #3

    Michael (Samstag, 26 Juli 2014 20:51)

    Das sind so Gedanken, die reflektierten, gereifteren und zwangsläufig der 'deadline' nähergerückten Leuten wohl naheliegen (mir auch). Wobei bei mir eigener Tod und Leben der Nachgeborenen bewußtseinsmäßig erst mal zwei paar Stiefel sind. Vielleicht wiederum simpler Umstand der Lebensphase? Die "Weisheit" der Bevölkerung wiederum hängt z.B. auch von den Bedingungen für die Unterschicht ab und natürlich von der Persönlichkeit der Pädagogen! Viele k ö n n e n nicht über ihren Tellerrand blicken ;)

  • #4

    Maiken (Samstag, 26 Juli 2014 23:15)

    Na ja, soo alt sind wir nun auch nicht. Und ich denke, gerade junge Leute sollten sich unserer kurzen Lebensspanne mehr bewusst werden, um bei ihrer Lebensgestaltung ein wenig weiter zu denken als nur an ihr eigenes Leben. Sicherlich gäbe es da noch viele Verbesserungsmöglichkeiten, wie man schon jungen Menschen Lebensweisheit nahe bringen kann - sicherlich nicht über Notendruck und unsinnigen Mengen an Stoff, der oft wenig mit dem Leben zu tun hat. Ich denke, am eindrucksvollsten sind wahre Vorbilder, die einem ein weises Leben vorleben, so wie Frauke. Aber davon gibt es leider sehr wenige Menschen.